Mittelschwaebische Nachrichten
Taekwondo und die Olympischen Spiele
Geschichte Die koreanische Kampfkunst gehört zu den jüngeren Sportarten im olympischen Programm. Bei den Spielen 1988 in Seoul wurde Taekwondo als Demonstrationswettkampf ins Programm aufgenommen. Die ersten Medaillen gab es im Jahr 2000 in Sydney.
Deutsche Erfolge Zwei deutsche Starter trugen sich in die Liste der Medaillengewinner ein. Der gebürtige Marokkaner Faissal Ebnoutalib holte bei den Spielen in Sydney die Silbermedaille im Weltergewicht (bis 80 Kilogramm). In London gewann Helena Fromm im Weltergewicht (bei den Frauen bis 67 Kilogramm) die Bronzemedaille.
Deutsche Starter Die Deutsche Taekwondo Union (DTU) schickt drei Starter ins Rennen um Medaillen. Jeweils im Weltergewicht gehen die Geschwister Rabia und Tahir Gülec aus Nürnberg an den Start. Tahir Gülec holte 2013 WM-Gold und gewann 2015 die Bronzemedaille. Auch Schwester Rabia hat schon WM-Bronze gewonnen. Der dritte deutsche Starter Levent Tuncat aus Duisburg geht in der Klasse bis 58 Kilo an den Start.
Stars Der 38 Jahre alte Amerikaner Steven Lopez tritt wie Tahir Gülec im Weltergewicht an. Mit drei Olympiamedaillen und fünf Weltmeistertiteln ist er der erfolgreichste aktive TaekwondoSportler.
Disziplinen Männer und Frauen gehen in jeweils vier Gewichtsklassen an den Start. Dabei treten die Sportler im Vollkontakt-Wettkampf gegeneinander an. Die Kontrahenten tragen dabei jeweils Westen mit Kontaktsensoren, um Treffer anzuzeigen. Für legale Techniken, die „kraftvoll“ins Ziel treffen, gibt es Punkte. Wer in drei Runden am meisten trifft, gewinnt. In Rio werden erstmals auch die Helme der Sportler mit Sensoren ausgestattet. Der Hintergrund: Ein Treffer am Kopf bringt drei Punkte ein und ist somit wertvoll. In London gab es häufig Kampfrichterentscheide und Videobeweise, weil Athleten und Trainer solche Treffer für sich reklamierten, was für viele Unterbrechungen sorgte. Mit der neuen Regelung sollen die Wettkämpfe spannender und nachvollziehbarer für die Zuschauer werden. Aus diesem Grund gibt es auch für spektakuläre Drehtritte drei statt bislang zwei Punkte, um den Mut zu solch einer Aktion zu belohnen.
Zeitplan Die Taekwondo-Wettkämpfe laufen ab dem 17. August an fünf Wettkampftagen. Die letzte Entscheidung fällt am frühen Sonntagmorgen: Um 3.15 Uhr startet das Finale der Männer in der Gewichtsklasse über 80 Kilogramm. (adi)