Mittelschwaebische Nachrichten
Wie man sich verhalten sollte, wenn man im Zug angegriffen wird
Eigenes Verhalten Laut einem Sprecher der Deutschen Bahn gilt der Grundsatz: Hilfe leisten, ohne sich selbst zu gefährden. Auf jeden Fall sollte man Hilfe rufen – andere Fahrgäste, Polizei oder Bahn-Personal. Außerdem: Sich zusammen mit anderen Fahrgästen gegen einen Angreifer solidarisieren und ihn laut auffordern aufzuhören. Körperlich eingreifen sollte man nur, wenn sicher ist, dass der Täter unbewaffnet ist.
Notbremse In modernen Zügen führen Notbremsen nicht zum sofortigen Stillstand, sagt der Sprecher der Deutschen Bahn weiter. Der Lokführer er- hält stattdessen ein Signal und kann über Lautsprecher, Wechselsprechanlagen oder persönlich Kontakt in den Fahrgastraum aufnehmen und dann entscheiden, ob ein sofortiger Halt oder die Fahrt bis zum nächsten Bahnhof sinnvoll ist.
Sicherheit Laut einer Pressemitteilung der Deutschen Bahn vom Juli sind bundesweit 5000 Bundespolizisten und 3700 Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn in Zügen und Bahnhöfen im Einsatz. Die Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn haben allerdings nur sogenannte Jedermanns-Rechte. Sie können beispielsweise den Täter nur festhalten, bis die Bundespolizei eingetroffen ist.
Videoüberwachung Derzeit sind in Deutschland etwa 700 Bahnhöfe mit rund 5000 Kameras ausgestattet. Weitere 27 000 Videokameras sind in Regional- und S-Bahn-Zügen der Deutschen Bahn installiert. Laut des Verkehrsunternehmens sind damit mehr als 80 Prozent der Fahrgastströme von Kameras erfasst. Deutsche Bahn und Bundespolizei investieren bis 2023 mehr als 85 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung der Videotechnik auf Bahnhöfen. Welche Bahnhöfe das sind, das entscheiden die Deutsche Bahn, das Bundesministerium des Innern und die Bundespolizei gemeinsam.
Verschärfte Maßnahmen Schon seit langem habe die Deutsche Bahn ihre Zusammenarbeit mit Polizei- und Sicherheitsbehörden intensiviert. Wie es heißt, werden Mitarbeiter zudem sensibilisiert und geschult. Erst vor wenigen Wochen wurde eine „Taskforce Sicherheitstechnik“ins Leben gerufen. Und die Erkenntnisse aus der AxtAttacke in Würzburg werden nach Aussage der Deutschen Bahn in die ständige Überprüfung des Sicherheitskonzeptes einfließen. (aat-)