Mittelschwaebische Nachrichten

Zu wenig getroffen

Bei den Frauen fließen Tränen nach der Halbfinal-Niederlage gegen den Favoriten

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Rio de Janeiro Nur kurz flossen nach dem verlorenen Halbfinal-Krimi bei den deutschen Hockey-Damen die Tränen, dann richtete der Bundestrai­ner den Blick auf das Trostpflas­ter. „Wir sind noch nicht fertig“, kündigte Jamilon Mülders an. „Die Mädels haben sich wieder überragend präsentier­t. Sie waren gut, als sie mussten.“Denkbar knapp musste sich seine Auswahl mit 3:4 im Penaltysch­ießen dem Topfavorit­en Niederland­e geschlagen geben. Nun will der Olympiasie­ger von 2004 nach acht Jahren ohne olympische Medaille am Freitag (17 Uhr) zumindest Bronze gewinnen.

Weniger als 48 Stunden nach dem Vorschluss­runden-Duell muss sein Team in Rio de Janeiro wieder ran. Gegner ist der Verlierer des zweiten Halbfinals zwischen Großbritan­nien und Neuseeland.

Aus dem Spiel gegen LondonOlym­piasieger und Weltmeiste­r Niederland­e kann der Weltrangli­sten-Neunte eine Menge Hoffnung mitnehmen. „Ich bin so super-stolz. Wir haben ein richtig geiles Spiel hingelegt. Jetzt zählt es, alles für Bronze zu geben“, sagte Nike Lorenz und weinte dabei.

Couragiert und selbstbewu­sst hatte sich die deutsche Auswahl ein 1:1 (1:1) in der regulären Spielzeit erkämpft. Im Penaltysch­ießen parierte Torfrau Kristina Reynolds drei von sieben Strafschüs­sen und ermöglicht­e die Chance auf den Erfolg. Doch die Niederländ­erin Ellen Hoog erzielte als insgesamt 14. Schützin den Siegtreffe­r. „Es ist unfassbar, was wir heute geleistet haben. Dennoch überwiegt gerade die Trauer, weil wir so verdammt nah dran waren“, erklärte Reynolds.

Lisa-Marie Schütze (11.) hatte die Deutschen per Strafecke in Führung gebracht, Oranje-Kapitän Maartje Paumen (16.) glich ebenfalls per Strafecke aus. In der Schlusspha­se überstand das Mülders-Team eine zweifache Unterzahl nach Zeitstrafe­n und Reynolds rettete ihr Team mit einem Reflex ins Penaltysch­ießen. (dpa)

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