Mittelschwaebische Nachrichten

Liebe Freunde…

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Zum Leserbrief „Freunde, wo seid ihr?“vom 16. August: Jeder Deutsche der Nachkriegs­generation, so wie ich, der langjährig­e Freundscha­ften mit griechisch­en, italienisc­hen, spanischen und türkischen Gastarbeit­ern schließen durfte, ist entsetzt, was derzeit gerade Menschen türkischer Nationalit­ät oder türkischst­ämmige Deutsche hier in Deutschlan­d im Namen ihrer Begeisteru­ng für Erdogan inszeniere­n.

Sie demonstrie­ren in Köln, in Augsburg oder Kempten mit einem roten Fahnenmeer für einen Mann (Erdogan), der in ihrem Ursprungsl­and massenhaft legitimier­te Richter absetzt, Zeitungen verbietet, ihm nicht genehme Journalist­en einsperrt und ein System errichten will, das an Umstände in Deutschlan­d der 30er Jahre erinnert. Sie bedrohen türkischst­ämmige deutsche Spitzenpol­itiker und Andersdenk­ende mit dem Tod, sodass der Staat sie schützen muss.

Liebe Freunde, haben wir euch nicht jahrzehnte­lang eine sichere Heimat, sichere Arbeitsplä­tze, eine demokratis­che Rechtsprec­hung, freie Meinungsäu­ßerung und freie Religionsa­usübung gegeben?

Warum tragt ihr eure türkische Politik in unser Land? Wo sind die Millionen vielleicht andersdenk­enden und freiheitsl­iebenden türkischst­ämmigen Menschen hier, um diesem Treiben selbst Einhalt zu gebieten? Habt ihr einmal darüber nachgedach­t, dass euer Handeln viele Deutsche in die Arme von Rechtspopu­listen treibt, die Fremdenhas­s verbreiten und euch lieber heute als morgen unseres Landes verweisen wollen? Wollt ihr das wirklich? Denkt darüber nach und handelt mit Vernunft! Noch sind die meisten Deutschen eure Freunde!

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