Mittelschwaebische Nachrichten
Der Aufschrei der Ärzte
Sparkurs am Klinikum
Der Jubel war zunächst einmal groß, als die Übernahme des Augsburger Klinikums durch den Freistaat perfekt gemacht wurde. Ende 2018 wird das Großkrankenhaus also Universitätsklinik. Das bedeutet nicht nur mehr Wissenschaft, Lehre und Forschung, das bedeutet auch mehr Professorenstellen und auf Dauer eine hohe medizinische Qualität. Nicht nur der Standort Augsburg, die gesamte Region profitiert davon.
Das ist die eine erfreuliche Seite der Medaille. Bei aller Euphorie musste jedoch allen klar sein, dass der Freistaat kein defizitäres Haus übernimmt und dann auch noch für die Schulden aufkommt. Auch deshalb hat Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle ein Sparkonzept eingefordert. Doch genau daran entzündet sich nun der Unmut.
Ein Sanierungsfall ist das Klinikum zweifellos nicht. Dennoch schreibt das kommunale Krankenhaus nach Jahren der Konsolidierung inzwischen wieder rote Zahlen. Doch die Frage stellt sich schon: Ist es mit dem hohen medizinischen Anspruch zu vereinbaren, dass nun ausgerechnet Ärztestellen gestrichen werden sollen?
Klinikleitung und Chefärzte werden einen Konsens finden müssen, wo und wie gespart werden kann, ohne die Spitzenmedizin zu gefährden. Für ein Katastrophenszenario ist es sicher noch zu früh.