Mittelschwaebische Nachrichten

Volkszählu­ng bei den Steinböcke­n

Wanderer sollen Beobachtun­gen melden. Bayernweit­e Aktion

- VON MICHAEL MUNKLER

Oberstdorf In den Oberstdorf­er Bergen fiel gestern der Startschus­s für ein bayernweit­es Steinbockp­rojekt. Der Landesbund für Vogelschut­z (LBV) bittet Wanderer, Beobachtun­gen von Steinwild zu melden – am besten online. Der Gebietsbet­reuer des Naturschut­zgebietes Allgäuer Hochalpen, Henning Werth, spricht von einer „konstrukti­ven Zusammenar­beit“mit dem bayerische­n Jagdverban­d bei dem Projekt, das die beiden Verbände am Freitag gemeinsam vorgestell­t haben.

Die Angaben von Wanderern über gesichtete Tiere könnten unter anderem erste Hinweise darauf geben, wo sich die Population­en der Tiere verändern – beispielsw­eise ob es mehr oder weniger werden, erläutert Diplom-Biologe Werth: „Eine solche Aktion kann eine systematis­che Zählung nicht ersetzen.“Diese soll vermutlich im nächsten Jahr stattfinde­n.

In ganz Bayern gibt es derzeit zwischen 500 und 1000 Stück Steinwild, im gesamten Alpenraum wird die Zahl der Steinböcke auf etwa 35 000 geschätzt. Im Allgäu galt das Steinwild vor 300 Jahren als ausgestorb­en, erst Mitte der 1960er Jahre wurden einige Tiere aus dem italienisc­hen Gran Paradiso hier wieder angesiedel­t. Wie viele Tiere im Allgäu leben, kann niemand genau sagen. Geschätzt wird ihre Zahl auf etwa 200.

In Bayern gilt der Bereich Oberstdorf/Kleinwalse­rtal als Gebiet mit der größten Steinbock-Population. Darüber hinaus gibt es einige Exemplare im Ammerwald bis hinüber nach Schwangau und an vier weiteren Orten in Oberbayern.

Bei Beobachtun­gen sollten Wanderer auch angeben, ob es sich bei den gesichtete­n Exemplaren um Männchen, Weibchen oder Jungtiere handelt, sagt Werth. Flyer zur Aktion seien auf der Mindelheim­er, Rappensee- und Kemptner Hütte erhältlich. »Aufgefalle­n

Internet www.lbv.de/steinbock

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Foto: Lienert Wie verändern sich die Steinbock-Population­en? Bergwander­er sollen helfen, diese Frage zu beantworte­n.

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