Mittelschwaebische Nachrichten
Mit Köpfchen durch die Wand
Wie die Königsblauen das Schwaben-Bollwerk knacken wollen. Ein lange vermisster Rückkehrer könnte dabei eine besondere Rolle spielen
Ichenhausen Es ist ein vergleichsweise bescheidenes Ziel, wenn Fußballer vor einer Begegnung äußern, sie würden gerne ein Tor schießen. Im konkreten Fall allerdings muss genau das die erste Vorgabe sein. Zum Spiel der Fußball-Landesliga erwartet der SC Ichenhausen nämlich den TSV Schwaben Augsburg und die Gäste haben in sechs Partien noch keinen einzigen Gegentreffer kassiert. Anpfiff im Hindenburgpark ist am Sonntag um 15 Uhr.
Dass da ein gewaltiges Kaliber auf die Königsblauen zukommt, steht außer Frage. Schwaben Augsburg hat seinen ohnehin schon in der zurückliegenden Bezirksliga starken Kader weiter verbessert und vergrößert, besitzt in Trainer Sören Dreßler zudem einen Fachmann an der Seitenlinie. SCI-Coach Oliver Schmid rechnet die Augsburger zu den Aufstiegsfavoriten, lobt die TSV-Mannschaft als „kompakt, ausgeglichen, hervorragend“.
Trotz dieser Vorzeichen: Die Ichenhauser haben allen Grund, vor dem Heimspiel Zuversicht auszustrahlen. Nach einem durchwachsenen Saisonauftakt haben sie sich stabilisiert, ordentliche bis starke Leistungen gezeigt. Inzwischen weist die Formkurve eindeutig nach oben. Es passt auch zu Schmid, dass er sich durchaus mehr vorstellen kann, als am Sonntag nur ein Tor zu erzielen. „Wir wollen Schwaben herausfordern“, sagt der SCI-Trainer und fügt hinzu: „Zu klein brauchen wir uns auch nicht machen.“
Die fußballerischen Mittel für eine Überraschung besitzen seine Jungs allemal, ist Schmid überzeugt. Als Extramotivation erwähnt er den Vorsatz, in dieser Landesliga-Spielzeit eine deutlich bessere Heimbilanz aufzubauen als in der vergangenen. In den Übungseinheiten will der Trainer jetzt auch beobachtet haben, dass die mentalen Grundlagen vorhanden sind. Stellvertretend für das gesamte Team sagt er: „Wir werden alles daran setzen, dem Favoriten mit viel Wille und viel Laufen und viel Kämpfen ein Bein zu stellen.“
Eine besondere Rolle könnte dabei Bernd Günther spielen. Der hat aufgrund einer schlimmen Erkrankung ein ganzes Jahr nicht gespielt, musste sich langsam herantasten – und ist jetzt beinahe auf Topniveau. Schmid lobt den Mittelfeldmann: „Er zählt schon wieder zu den absoluten Leistungsträgern. Das zeigt, welche Extraklasse er hat.“