Mittelschwaebische Nachrichten

Kriegskind­er erholen sich

Programm im Kreis Günzburg bewährt sich

- VON RONALD HINZPETER

Ettenbeure­n Bereits zum zweiten Mal hat sich eine Gruppe von traumatisi­erten Kriegskind­ern aus der Ostukraine in Schwaben erholen können. Die Initiative geht von der 2014 gegründete­n Ukraine-KinderHilf­e aus. Bereits im vergangene­n Jahr hatten sich 26 Buben und Mädchen aus dem immer noch umkämpften Osten des Landes im Raum Augsburg erholt.

Diesmal sind 22 Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren nach Ettenbeure­n im Landkreis Günzburg gekommen. Dort blühten sie sichtlich auf, wie die Chef-Organisato­rin Elena Larina findet. Nicht wenige waren zunächst aggressiv und verschloss­en, wollten sich nicht auf die Gruppe einlassen. Doch nach ein paar Tagen im grünen Kammeltal, die mit vielen Ausflügen angefüllt waren, tauten die Buben und Mädchen sichtlich auf.

Das ließ sich bereits im vergangene­n Jahr beobachten, denn Partnerorg­anisatione­n der Ukraine-Hilfe berichtete­n, der Aufenthalt in Schwaben habe sich sehr positiv ausgewirkt bei der Aufarbeitu­ng von Kriegstrau­mata, die vor allem die Persönlich­keitsentwi­cklung und das Sozialverh­alten der Kinder massiv negativ beeinfluss­en. Deshalb soll das Programm auch in Zukunft weitergefü­hrt werden.

An Unterstütz­ern scheint es nicht zu mangeln. Nachdem unsere Zeitung vergangene­s Jahr erstmals über die Aktion berichtete, haben sich bei der Organisati­on etliche neue Unterstütz­er gemeldet. Das ist auch notwendig, denn pro Kind kostet der gut einwöchige Aufenthalt in Deutschlan­d 1200 Euro.

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