Mittelschwaebische Nachrichten
Kriegskinder erholen sich
Programm im Kreis Günzburg bewährt sich
Ettenbeuren Bereits zum zweiten Mal hat sich eine Gruppe von traumatisierten Kriegskindern aus der Ostukraine in Schwaben erholen können. Die Initiative geht von der 2014 gegründeten Ukraine-KinderHilfe aus. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich 26 Buben und Mädchen aus dem immer noch umkämpften Osten des Landes im Raum Augsburg erholt.
Diesmal sind 22 Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren nach Ettenbeuren im Landkreis Günzburg gekommen. Dort blühten sie sichtlich auf, wie die Chef-Organisatorin Elena Larina findet. Nicht wenige waren zunächst aggressiv und verschlossen, wollten sich nicht auf die Gruppe einlassen. Doch nach ein paar Tagen im grünen Kammeltal, die mit vielen Ausflügen angefüllt waren, tauten die Buben und Mädchen sichtlich auf.
Das ließ sich bereits im vergangenen Jahr beobachten, denn Partnerorganisationen der Ukraine-Hilfe berichteten, der Aufenthalt in Schwaben habe sich sehr positiv ausgewirkt bei der Aufarbeitung von Kriegstraumata, die vor allem die Persönlichkeitsentwicklung und das Sozialverhalten der Kinder massiv negativ beeinflussen. Deshalb soll das Programm auch in Zukunft weitergeführt werden.
An Unterstützern scheint es nicht zu mangeln. Nachdem unsere Zeitung vergangenes Jahr erstmals über die Aktion berichtete, haben sich bei der Organisation etliche neue Unterstützer gemeldet. Das ist auch notwendig, denn pro Kind kostet der gut einwöchige Aufenthalt in Deutschland 1200 Euro.