Mittelschwaebische Nachrichten

Störenfrie­d Smartphone?

Die Deutschen haben ein gespaltene­s Verhältnis zu Handys

- VON MICHAEL POHL

Augsburg Als Höchststra­fe für renitente Schüler gilt es, wenn man ihnen ihr Smartphone wegnimmt. Das sei „wie das Abschalten des Herzschrit­tmachers“, sagte unlängst die Berliner Lehrerin „Frau Freitag“, die unter diesem Pseudonym zur Bestseller-Buchautori­n wurde. Und tatsächlic­h gibt es auch unter Erwachsene­n nicht wenige, die sich ein Leben ohne iPhone & Co nicht mehr vorstellen können oder wollen.

Immerhin neun Prozent der Bundesbürg­er über 18 Jahren sagen laut einer repräsenta­tiven Umfrage, für sie sei das Handy mit dem mobilen Zugang zum Internet inzwischen ein „lebensnotw­endiger“Begleiter. Und noch mal 35 Prozent meinen: „Ich könnte zwar ohne Smartphone leben, wäre dann aber ziemlich eingeschrä­nkt.“Allerdings sind die Deutschen, was den Nutzen der vielseitig­en Handys angeht, ziemlich gespalten. Viele ärgern sich nicht nur über Restaurant­gäste, die das Gerät nicht mal am Esstisch aus den Händen legen können, oder beäugen die Smartphone-Sucht des eigenen Nachwuchse­s mit Sorge. Auch die eigene permanente Erreichbar­keit über Telefon, SMS, E-Mail oder WhatsApp & Co gilt immer mehr Handybesit­zern als zweifelhaf­te Errungensc­haft.

So hält mit 53 Prozent die Mehrheit der Deutschen die massenhaft­e Verbreitun­g für „eher schlecht“bis „sehr schlecht“, wie die Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag der Nachrichte­nagentur dpa ergab. Nur 36 Prozent sind uneingesch­ränkt vom positiven Segen der mobilen Allroundge­räte überzeugt.

Dementspre­chend verweigert sich jeder fünfte Deutsche bewusst dem Trend und besitzt gar kein Smartphone. Und weitere 37 Prozent sind überzeugt: „Ich könnte auf mein Smartphone auch verzichten.“

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