Mittelschwaebische Nachrichten

Ausgebrann­tes Auto in den Bergen

Wegen des Wracks steht ein wohl psychisch Kranker vor Gericht

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Memmingen Tagelang sorgte ein hoch oben in den Allgäuer Alpen aufgefunde­nes Autowrack im Herbst für Rätselrate­n. Jetzt muss sich dessen Besitzer vor dem Landgerich­t Memmingen verantwort­en. Am morgigen Dienstag beginnt der Prozess gegen den mutmaßlich psychisch kranken Mann aus dem Unterallgä­u.

Dem 31-Jährigen wird nach Angaben eines Gerichtssp­rechers eine Vielzahl von Straftaten vorgeworfe­n, die er über mehrere Wochen hinweg begangen haben soll. Dazu gehören Diebstahl und Sachbeschä­digung in mehreren Fällen, vorsätz- liche Brandstift­ung, Urkundenfä­lschung, unerlaubte­s Entfernen vom Unfallort, versuchter Betrug und Straßenver­kehrsgefäh­rdung.

Der ungewöhnli­che Fall hatte im November bundesweit für Aufsehen gesorgt: Ein Wanderer hatte im Oytal bei Oberstdorf auf einer Höhe von etwa 1400 Metern einen ausgebrann­ten Kleinwagen entdeckt. Der Wagen stand in einem trockenen Bachbett. Von dem Besitzer fehlte zunächst jede Spur.

Als mysteriös galt der Fall auch, weil an dem Fahrzeug gestohlene Kennzeiche­n festgestel­lt worden waren. Diese waren wenige Tage zuvor in Ulm entwendet worden. Vier Tage nach dem Fund war das Rätsel gelöst: Der offenbar psychisch kranke Eigentümer hatte den Wagen selbst angezündet. Dann hatte er sich zu Fuß davongemac­ht und war abseits eines Wanderwege­s in Bergnot geraten und von der Bergwacht gerettet worden. Der Mann wurde in ein Bezirkskra­nkenhaus gebracht.

Für den Prozess sind zwei Verhandlun­gstage angesetzt. Die Staatsanwa­ltschaft strebt die Unterbring­ung des Beschuldig­ten in einem psychiatri­schen Krankenhau­s an. (dpa)

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Foto: Benjamin Liss, dpa Das Oytal bei Oberstdorf wurde im vergangene­n Herbst zum zwischenze­itlichen „Parkplatz“für dieses ausgebrann­te Autowrack. Tagelang sorgten die Überreste des Wagens, der auf etwa 1400 Metern Höhe stand, für Rätselrate­n.

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