Mittelschwaebische Nachrichten
Ernte in Bayern von hui bis pfui
Bauernverband spricht von großen regionalen Unterschieden
München „Gute bis schlechte“Erträge erwarten Bayerns Bauern bei der diesjährigen Ernte. Aus einer Umfrage des Bauernverbandes (BBV) im Freistaat geht hervor, dass die Getreideernte bayernweit knapp unter dem Durchschnitt liegt – und Dauerregen den Beginn der Einfuhr verzögert hat.
Probleme sehen die Landwirte auch im Verkauf: „Ackerbauern erzielen mit den jetzigen Preisen keinen Gewinn“, klagte BBV-Präsident Walter Heidl. „Auf Dauer hält das kein Betrieb durch.“
Nasses Wetter machte vor allem beim Weizen den Bauern das Leben schwer – vielfach begann die Ernte Wochen später. „Solche Wetterkapriolen sind aber nichts Neues“, betonte der bayerische Bauernpräsident. Die Landwirte müssten damit zurechtkommen.
Bei Wintergerste ist die Ernte bereits abgeschlossen. Hier fallen die Erträge der Umfrage zufolge unterdurchschnittlich aus. Bei Winterweizen verzeichnen die befragten Landwirte einen Rückgang von bis zu 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Ebenfalls einen unterdurchschnittlichen Ertrag erzielten die Landwirte mit dem Rapsanbau, wo der Ölgehalt der einzelnen Rapspflanze etwa 42 Prozent betrug.
Bayerns Obstbauern rechnen in diesem Jahr mit etwa 35 000 Tonnen Äpfeln aus dem Freistaat. Dies sei eine „gute Durchschnittsernte“– sofern weder Hagel noch Unwetter die Früchte noch beschädigten. Die Ernte sei gut angelaufen, heißt es.
In den kommenden Tagen sind die Wetteraussichten jedenfalls verheißungsvoll. Ab Dienstag soll es Meteorologen zufolge wieder richtig warm werden. Die Experten erwarten Temperaturen von mehr als 30 Grad. Örtlich seien bis zu 32 Grad möglich. Die Hochdruckphase soll dem Deutschen Wetterdienst zufolge mindestens bis zum Wochenende anhalten.
Auch bei fränkischen Kirschen gab es kaum Einbußen durch Frost. Allerdings verspricht eine reiche Ernte nicht automatisch kräftige Gewinne. Herbert Hubmann, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Frankenobst, beklagte das: „Die Menge war sehr viel, die Preise sind zu niedrig.“(dpa)