Mittelschwaebische Nachrichten
„Das war eine dumme Aktion“
Ingolstadts Bauer bedauert 7:1-Geste
Rio Ein Wissenschaftler wird sagen, eine Betonschüssel wie das legendäre Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro kann nicht erbeben. Aber es ist ein Orkan menschlicher Jubelschreie, der am Samstag über den Mann auf dem Spielfeld fegt. Neymar da Silva Santos junior ist auf die Knie gesunken und weint Tränen des Glücks nach seinem verwandelten Elfmeter. Endstand 5:4 – der Star des FC Barcelona hat seine Mission erfüllt und seine Mannschaft zum ersehnten Olympiagold geführt.
Es ist eine Orgie des Glücks, die sich da Bahn bricht – nur ein kleines Häuflein mitten auf dem Platz freut sich nicht mit. Die deutsche Mannschaft hat alle Hände voll zu tun, Nils Petersen zu trösten. Der Freiburger Stürmer ist mit seinem Elfmeter nach insgesamt 120 Spielminuten (1:1) als neunter der zehn Schützen am brasilianischen Torhüter Weverton gescheitert. „Beim Elfmeterschießen gibt es immer einen Doofen, das bin heute leider ich“, sagt er mit versteinerter Miene.
Bei der Medaillenvergabe wirken die Spieler von Trainer Horst Hrubesch in ihren silbernen Deutschland-Jacken wie Astronauten, denen gerade ihr Raunschiff abhandengekommen ist. „Das ist ein bitterer Moment, wenn man so verliert, wir Rio Robert Bauer hat sich wenige Stunden nach dem verlorenen Finale für seine Anspielung auf das 7:1 bei der WM vor zwei Jahren entschuldigt. Nach dem 4:5 im Elfmeterschießen gegen Brasilien hatte der Profi des FC Ingolstadt sieben Finger in die Luft gereckt und damit viel Ärger bei den Fans der Seleção ausgelöst. „Dieses Zeichen war innerhalb der Emotion, ich habe da wenig nachgedacht während der Aktion und so ist das passiert“, sagte der 21-Jährige. „Im Endeffekt war es eine dumme Aktion von mir und es tut mir leid.“(dpa)