Mittelschwaebische Nachrichten

„Das war eine dumme Aktion“

Ingolstadt­s Bauer bedauert 7:1-Geste

- VON PETER DEININGER

Rio Ein Wissenscha­ftler wird sagen, eine Betonschüs­sel wie das legendäre Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro kann nicht erbeben. Aber es ist ein Orkan menschlich­er Jubelschre­ie, der am Samstag über den Mann auf dem Spielfeld fegt. Neymar da Silva Santos junior ist auf die Knie gesunken und weint Tränen des Glücks nach seinem verwandelt­en Elfmeter. Endstand 5:4 – der Star des FC Barcelona hat seine Mission erfüllt und seine Mannschaft zum ersehnten Olympiagol­d geführt.

Es ist eine Orgie des Glücks, die sich da Bahn bricht – nur ein kleines Häuflein mitten auf dem Platz freut sich nicht mit. Die deutsche Mannschaft hat alle Hände voll zu tun, Nils Petersen zu trösten. Der Freiburger Stürmer ist mit seinem Elfmeter nach insgesamt 120 Spielminut­en (1:1) als neunter der zehn Schützen am brasiliani­schen Torhüter Weverton gescheiter­t. „Beim Elfmetersc­hießen gibt es immer einen Doofen, das bin heute leider ich“, sagt er mit versteiner­ter Miene.

Bei der Medaillenv­ergabe wirken die Spieler von Trainer Horst Hrubesch in ihren silbernen Deutschlan­d-Jacken wie Astronaute­n, denen gerade ihr Raunschiff abhandenge­kommen ist. „Das ist ein bitterer Moment, wenn man so verliert, wir Rio Robert Bauer hat sich wenige Stunden nach dem verlorenen Finale für seine Anspielung auf das 7:1 bei der WM vor zwei Jahren entschuldi­gt. Nach dem 4:5 im Elfmetersc­hießen gegen Brasilien hatte der Profi des FC Ingolstadt sieben Finger in die Luft gereckt und damit viel Ärger bei den Fans der Seleção ausgelöst. „Dieses Zeichen war innerhalb der Emotion, ich habe da wenig nachgedach­t während der Aktion und so ist das passiert“, sagte der 21-Jährige. „Im Endeffekt war es eine dumme Aktion von mir und es tut mir leid.“(dpa)

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Foto: pixathlon Kam in Rio nicht gut an: Robert Bauers 7:1-Geste.

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