Mittelschwaebische Nachrichten
Schlappe Bullen, schwache Bremer
In der ersten Runde scheitern bislang zwei Bundesligisten. In Dresden kommt es zu einer geschmacklosen „Protestaktion“. In Magdeburg muss das Spiel unterbrochen werden
Augsburg Die erste Runde im DFBPokal hatte es bislang in sich. Es gab Favoritenstürze und Randale. Der FC Bayern und der FC Augsburg erfüllten ihre Aufgaben.
Bayern München Robert Lewandowski ballert wieder los. Sein Hattrick beim entspannten 5:0 gegen den Viertligisten Jena war eine klare Ansage des letztjährigen Bundesliga-Torschützenkönigs (30 Treffer) vor dem Punktspielauftakt am Freitag gegen Werder Bremen. Weiter Probleme mit der Selbstbeherrschung hat Franck Ribéry. Der Franzose griff Matthias Kühne an den Kopf, nachdem ihn der Jenaer mit dem Ellenbogen getroffen hatte.
FC Augsburg Der FCA hat die Hürde FV Ravensburg mit einem 2:0-Pflichtsieg übersprungen. Nicht mit Glanz und Gloria, aber am Ende doch relativ souverän gegen einen widerspenstigen Fünftligisten. Koo (29.) und Bobadilla (68.) nutzten nur zwei von mindestens acht guten Chancen. Der FCA hatte zwar ein wenig Glück, als die Schiedsrichter ein elfmeterwürdiges Foul von Caiuby (41.) übersahen. Am Ende war es aber doch ein geglückter Pflichtspiel-Einstand von Trainer Dirk Schuster. FCA-Torhüter Marwin Hitz fasste es zusammen: „Wir haben unseren Job gemacht.“
RB Leipzig Ralph Hasenhüttl, der neue Coach des viel diskutierten prophezeite seinem Team nach dem Aus im Elfmeterschießen beim Zweitligisten Dynamo Dresden: „In der Bundesliga wird es nicht leichter.“Eine 2:0-Führung hätte Leipzig Sicherheit geben müssen. Doch diese sorgte eher für Lethargie bei RB. „Dass nach dem 1:2 die Menge tobt, ist klar. Trotzdem ist es nicht klar, weshalb wir uns dann so von unserem Spiel haben abbringen lassen“, sagte Hasenhüttl. Eine „Protestaktion“gegen RB hat am Rande des Spiels für Aufsehen gesorgt. Ein abgetrennter Bullen-Kopf war in den Stadioninnenraum geworfen worden. Unklar ist, wie der Schädel bei dem als Hochsicherheitsspiel eingestuften Duell ins Stadion gelangte.
FC Ingolstadt Acht Elfmeterschützen hat der FCI für den Einzug in die zweite Runde benötigt. Beim 8:7 (0:0) im Elfmeterschießen beim Zweitliga-Neuling FC Erzgebirge Aue verhinderte der Bundesligist nur mit Mühe ein frühes Aus. Vor 6650 Zuschauern war Tobias Levels der Mann des Abends, der den 16. Strafstoß verwandelte.
1860 München Die drei Münchner Neuzugänge Aigner, Matmour und Zimmermann waren in der Partie gegen Karlsruhe spielentscheidend. Aigner erzielte an seinem 29. Geburtstag nach Vorarbeit von Matmour das 1:0. Und nach dem Ausgleich von Diamantakos legte wiederum der Kapitän in der Nachspielzeit Kollege Matmour das SiegBundesliga-Aufsteigers tor auf. Torwart Jan Zimmermann machte den Erfolg im unterhaltsamen Duell der beiden Zweitligisten mit starken Paraden erst möglich.
1. FC Nürnberg Ein glücklicher Erfolg im Elfmeterschießen beim Viertligisten Viktoria Köln verhinderte, dass bei den Franken schon nach dem dritten Pflichtspiel der Saison Hektik ausbricht. „Ich bin heilfroh“, gestand der neue „Club“-Coach Alois Schwartz nach dem 5:4 im Duell vom Elfmeterpunkt. Zuvor hatte es nach 120 Minuten 1:1 gestanden, zu wenig für zwei Spielklassen Differenz.
Werder Bremen Erneut eine bittere Erstrunden-Pleite für Werder. Die Mannschaft von Trainer Viktor Skripnik unterlag am Sonntag verdient beim Drittliga-Aufsteiger Sportfreunde Lotte mit 1:2. Bremen scheiterte seit 2011 bereits zum vierten Mal zum Pokalauftakt.
Magdeburg Die „Fans“des 1. FC Magdeburg und von Gegner Eintracht Frankfurt gelten als problematisch und wurden dieser Einschätzung gerecht. Die Partie in Magdeburg musste für eine knappe Viertelstunde unterbrochen werden. Es waren Rauchbomben und Feuerwerkskörper gezündet worden. Frankfurt siegte am Ende glücklich mit 4:3 im Elfmeterschießen. Nach 90 und 120 Minuten war es 1:1 gestanden. (dpa, AZ)