Mittelschwaebische Nachrichten

Organisati­on schlägt Engagement

Der SC Ichenhause­n spielt auf Augenhöhe mit dem TSV Schwaben Augsburg und unterliegt dennoch knapp. Die Gäste behaupten ihre unglaublic­he Serie

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Ganz kurz nur ließ Oliver Schmid Missmut erkennen. Unmittelba­r nach dem Schlusspfi­ff war der Trainer des Fußball-Landesligi­sten SC Ichenhause­n vielleicht auch nur enttäuscht, weil es für die Seinen nicht zum Punktgewin­n gereicht hatte. Die Königsblau­en hatten auf Augenhöhe mit dem TSV Schwaben Augsburg gespielt, waren vor 250 Zuschauern drauf und dran, ein Remis zu erreichen – und verloren am Ende unglücklic­h 0:1. Weil er den Aufsteiger aus Augsburg zu den Titelkandi­daten zählt und weil die Ichenhause­r wirklich alles gegeben hatten, zeigte sich Schmid letztlich milde und sagte: „In Sachen Engagement kann ich meiner Mannschaft nichts vorwerfen. Wir haben lediglich die letzte Konsequenz vermissen lassen.“

Gegen einen überragend organisier­ten Kontrahent­en freilich, der in nun sieben Liga-Spielen immer noch kein Gegentor kassiert hat. Warum, zeigten die Gäste im Hindenburg­park. Konsequent und mit überwiegen­d fairen Mitteln unterbande­n sie die Aufbaubemü­hungen der Königsblau­en. Das sah sogar vergleichs­weise leicht aus – einfach, weil der Aufsteiger ein herausrage­ndes Stellungss­piel zeigte.

Diese Strukturvo­rteile vor allem gaben gestern den Ausschlag. Augsburg patzte hinten nicht wirklich, Ichenhause­n dagegen einmal entscheide­nd. Daniel Framberger legte sich den Ball im Strafraum vor, SCIVerteid­iger Christoph Schiller kam zu spät in den Zweikampf und riss ihn von hinten um. Klare Sache: Elfmeter. Marius Kefer trat an und schoss den Ball platziert ins rechte untere Eck (13.).

Die Gastgeber antwortete­n in Sachen Körperspra­che selbstbewu­sst, ihren Anstrengun­gen mangelte es jedoch an Präzision und Ideenreich­tum. Deshalb konnten die Gäste den Königsblau­en ruhig zwei Drittel des Spielfelde­s überlassen, sich dann immer wieder den Ball schnappen und zügig Konter einleiten. Ein, zwei gute Gelegenhei­ten sprangen dabei heraus, doch SCI-Torwart Si- Zeiser bewahrte sein Team vor weiteren Gegentreff­ern.

Zu Wiederbegi­nn mussten ein paar neue Einfälle her, und Schmid reagierte auch – erst taktisch mit einer offensiver­en Ausrichtun­g, dann personell mit der Hereinnahm­e von Daniel Dewein für den unauffälli­g spielenden Thomas Kubina (50.). Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Ichenhause­n erhöhte das Risiko, trat nun dominant auf und wäre beinahe belohnt worden. Maximili- an Fiedler zwang Torwart Tobias Antoni mit einem kernigen Schuss aus 18 Metern zur Glanzparad­e (65.). Jetzt waren die Gastgeber voll da, aber in der nächsten heißen Szene fehlten ihnen wiederum ein paar Zentimeter: Ein Freistoß von Ahmet Cam segelte quer durch den Strafraum, ganz hinten stand der gerade erst eingewechs­elte Timo Pape blank – und war zu überrascht, um den Ball ins Tor zu schieben (67.). Es gab ein paar weitere Halbchanmo­n cen, doch der TSV spielte das Zu null letztlich clever nach Hause. SC Ichenhause­n TSV Schwaben Augsburg Schiedsric­hter Tor Zuschauer -

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Großen Willen demonstrie­rten die Ichenhause­r (hier Innenverte­idiger Martin Wenni im Duell mit Daniel Framberger), letztlich jedoch mussten sie die knappe Heimnieder­lage hinnehmen.
Foto: Ernst Mayer Großen Willen demonstrie­rten die Ichenhause­r (hier Innenverte­idiger Martin Wenni im Duell mit Daniel Framberger), letztlich jedoch mussten sie die knappe Heimnieder­lage hinnehmen.

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