Mittelschwaebische Nachrichten
Lebensbejahend bis zuletzt
In einem Trauergottesdienst verabschieden sich viele Freunde und Weggefährten von Georg Winkler
Krumbach „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Dieses Lied von Dietrich Bonhoeffer sangen in der voll besetzten Stadtpfarrkirche St. Michael am Freitagabend bei einem Requiem neben der Familie zahlreiche Weggefährten aus Politik, Wirtschaft, Behörden und Schulen sowie viele Freunde und Bekannte und verabschiedeten sich von Altbürgermeister Georg Winkler, der vor einer Woche im Alter von 79 Jahren gestorben war. Stadtpfarrer Josef Baur und seine beiden Konzelebranten Hermann Ehle und Andreas Demel hielten den von Orgel und einer Blä- sergruppe umrahmten Trauergottesdienst, zu dem sich auch viele Aktive der Krumbacher Feuerwehr und des Rotkreuz-Kreisverbandes in Uniform eingefunden hatten. Stellvertretend für sie und eine Reihe anderer Organisationen zierten ihre Fahnen den Altarraum.
Der Stadtpfarrer bezeichnete in seiner Einführung den Tod als einen „unbarmherzigen Gleichmacher“, was bei vielen Gläubigen gespaltene Gefühle auslöse, nämlich große Trauer aber auch große Dankbarkeit.
Für ihn selbst sei Georg Winkler „ans Ziel gelangt“und im Glauben an Gott gestorben, den er immer gelebt und praktiziert habe. Noch am Sterbebett habe er ihm bei der Begrüßung gesagt: „Lassen sie die Titel ruhig weg“. Das werte er als Beweis seiner Bescheidenheit, aber auch der tiefen Einsicht für sein Leben mit Gott. In der Predigt erinnerte der Stadtpfarrer dann noch einmal an die bewegte Lebensgeschichte des Altbürgermeisters, seine gute Arbeit in 31 Jahren an der Spitze der Stadt und seine immer lebensbejahende Einstellung, wobei er sich schließlich bewusst gewesen sei, der Tod werde kommen. Für den Prediger war die Sonnenblume auf dem Sterbebildchen von Georg Winkler ein „Wunder der Schöpfung“, das starke Züge des menschlichen Lebens beinhalte. Baur: „Der Mensch streckt sich wie sie nach der Quelle des Lichts.“Dies wiederum sei auch die Botschaft der Bibel, nämlich „Gott ist ein Licht, das nie erlischt und nicht versiegt“.