Mittelschwaebische Nachrichten
Odyssee im Computer
Tatort: HAL
ARD, Sonntag, 20.15 Uhr Im Ländle rührt sich was. Denn „HAL“ist ein ungewöhnlicher „Tatort“-Beitrag. Und sehenswert. Weil es nicht nur um einen Mord an der Escort-Dame Elena Stemmle geht, die auch für die Software-Firma Bluesky arbeitet. Und zu Tode kommt, was die erst mal schimmerlosen Stuttgarter Ermittler Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) in Rätsel stürzt.
Es geht auch um die Angst vieler Menschen vor totaler Überwachung. Und um den Bluesky-Guru David Bogmann (beeindruckend gespielt von Ken Duken), der mit einem autoritären, selbstlernenden Programm das Gewaltverhalten künftiger Gesellschaften erkunden will. Zu unser aller Sicherheit vor Terrorismus. Wer hat die Macht über unsere Daten? Nicht der Zauberlehrling. Irgendwann erkennen die Cops, wie Bogmann und die coole Geschäftsführerin Mea Welsch (Karoline Eichhorn) sich in Widersprüche verwickeln.
Der Sender betont, dass die Geschichte in naher Zukunft spielt. Was ein wenig so klingt, als wolle er sich entschuldigen für einen „Tatort“, der mehr tolles, stylisches Science-Fiction-Kino – halt mit TVMöglichkeiten – ist als Krimi. Inklusive expressionistisch anmutender Hochhaus-Optik.
Regisseur Niki Stein inszeniert das Future-Drama in so intensiven Bildern und Handlungs-Twists,