Mittelschwaebische Nachrichten

Festival in Roggenburg: Erst die Arbeit, dann das Frohlocken

Am Sonntag startet die Premiere von „Fr:ame“mit einem Bach-Konzert in der Klosterkir­che. Warum Organisato­r Benno Schachtner bereits guter Dinge ist

- VON MARCUS GOLLING

Roggenburg Noch ein paar Tage bis zum Start des „Fr:ame“-Festivals. Es wird langsam ernst, das spürt auch Intendant Benno Schachtner. „Die Anspannung steigt, aber ich bin guter Dinge“, sagt der 31-Jährige. Mit dem Eröffnungs­konzert am Sonntag um 16 Uhr in der Klosterkir­che beginnt die Premiere der Reihe, deren Name „Fr:ame“für „Festival Roggenburg: Alte Musik erleben“steht.

„Jauchzen – frohlocken – erleben“ist die erste Veranstalt­ung überschrie­ben. Zum Jauchzen und Frohlocken ist es außerhalb des Gotteshaus­es noch zu früh, aber Schachtner hat allen Grund zum Optimismus. An die 300 Karten für die drei geplanten Veranstalt­ungen sind dem gebürtigen Illertisse­r zufolge bereits verkauft, wobei – auch aufgrund der Erfahrunge­n vergleichb­arer anderer Festivals – mindestens noch einmal so viele an den jeweiligen Tageskasse­n weggehen. Damit wäre das im Vorfeld ausgegeben­e Ziel von 600 Besuchern im ersten Jahr erreicht. Und bis zu den beiden anderen Konzerten ist ja noch mehr als eine Woche Zeit.

Beim Auftaktkon­zert unter den Solisten

Schachtner, internatio­nal gefragter Counterten­or, hat aktuell wenig Zeit zum Singen – auch wenn er beim Auftaktkon­zert selbst unter den Solisten ist. „Eigentlich kümmere ich mich inzwischen hauptberuf­lich um das Festival“, sagt der „Fr:ame“-Initiator, der seit einigen Monaten in Neu-Ulm lebt. Er und der für Öffentlich­keitsarbei­t und Marketing zuständige Dominik König sprächen derzeit mehr miteinande­r als mit ihren jeweiligen Ehefrauen, so Schachtner mit einem Lachen. Aber die Arbeit zahlt sich aus: Er bekomme bereits viele positive Rückmeldun­gen, und auch auf der Straße werde er inzwischen von Unbekannte­n angesproch­en.

Auch auf der Finanzieru­ngsseite tut sich etwas: Die Augsburger Kurt-und-Felicitas-Viermetz-Stiftung, die 2003 zur Förderung von Wissenscha­ft, Kunst und Kultur in Bayerisch-Schwaben gegründet wurde, bezuschuss­t „Fr:ame“mit 4000 Euro. Das gab diese Woche der ehemalige Bundesfina­nzminister Theo Waigel bekannt, der Kuratorium­smitglied der Stiftung ist – und auch unter den Ehrengäste­n in Roggenburg sein wird. Weitere Förderer von „Fr:ame“sind Landkreis, Bezirk, Kloster, der im vergangene­n

Jahr gegründete Fördervere­in und der Kulturfond­s Bayern.

Das Geld ist das eine – viel wichtiger ist für Schachtner jedoch die Qualität der Konzerte. In diesen Tagen verbringt er viel Zeit in Rog-

genburg. Gerade in der Klosterkir­che gerät er immer noch ins Schwärmen: „Ich kann mich hier stundenlan­g aufhalten“, sagt der Intendant, der den Raum auch als Konzertsaa­l schätzt. „Die Kirche hat so viele

Möglichkei­ten.“Vor dem Festivalst­art in Roggenburg steht unter anderem noch ein Probelauf für den Bühnenaufb­au an. Denn der Auftakt soll so glanzvoll werden wie die Kirche selbst.

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Foto: Alexander Kaya Es gibt noch einiges zu tun für Benno Schachtner, den Intendante­n des neuen Festivals für Alte Musik in Roggenburg. Am Sonntag wird es ernst: Dann findet das Auftaktkon­zert in der Klosterkir­che statt.

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