Mittelschwaebische Nachrichten
Die rumänische Kriegserklärung
Vor genau hundert Jahren, am 27. August 1916, erklärt Rumänien, das sich bislang neutral gegeben hatte, Österreich-Ungarn den Krieg. Die Erklärung dazu lautet wie folgt:
Das zwischen Deutschland, ÖsterreichUngarn und Italien abgeschlossene Bündnis (der Dreibund von 1882) hatte ... nur einen wesentlich erhaltenden und verteidigenden Charakter ... In dem Wunsche, seine Politik mit diesen Bestrebungen in Einklang zu bringen, schloß sich Rumänien diesem Bündnis an ...
Als der gegenwärtige Krieg ausbrach, lehnte es Rumänien ebenso wie Italien ab, sich der Kriegserklärung anzuschließen … In dem Kriege… handelt es sich um die wichtigste Frage, die die nationale Entwicklung und sogar die Existenz der Staaten berühren.
Rumänien… sieht sich gezwungen, an die Seite derer zu treten, die ihm die Verwirklichung seiner nationalen Einigung sichern können …
Nach dieser Kriegserklärung sind jetzt 14 Staaten am Weltkrieg beteiligt. Österreich-Ungarn, Bulgarien und das Osmanische Reich sind mit dem Deutschen Reich verbündet. Zehn Staaten stehen auf der gegnerischen Seite, darunter auch Rumänien, das sich bislang nach außen neutral gegeben hatte, aber insgeheim mit Frankreich und Russland verhandelte.
Rumänien kann gegen die Mittelmächte rund 600 000 Mann mobilisieren. Zunächst stoßen rumänische Truppen in Siebenbürgen vor und können einen Großteil des Landes besetzen. Doch gegen Ende September beginnt der Gegenstoß der Mittelmächte.
Bei Hermannstadt wird die 1. rumänische Armee vernichtend geschlagen. Bayerische Truppen besetzen den Rote-TurmPass. Damit war den Rumänen der Rückzug versperrt.
Durch die Offensive der Mittelmächte im Norden und Süden ist die militärische Lage Rumäniens kritisch geworden. (kafi)