Mittelschwaebische Nachrichten

Let’s talk business

Englisch kann doch jeder. Oder? Wenn es um Geschäftli­ches geht, sind viele unsicher. Was dagegen hilft

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Berlin London calling: Gerade in großen Unternehme­n passiert es schnell, dass Mitarbeite­r einen Kollegen aus dem Ausland an der Strippe haben. No problem? Für manche doch: Denn längst nicht jeder ist sicher im Englischen, wenn es um Berufliche­s geht. Arbeitgebe­r erwarten heute aber von vielen, dass sie auch auf Englisch problemlos mit Geschäftsp­artnern verhandeln oder mit Kunden reden können. Ein Zertifikat für Wirtschaft­senglisch kann sich daher gut in der Mappe von Bewerbern machen.

„Englisch ist heute im Beruf ein absolutes Must“, sagt Sörge Drosten von der Personalbe­ratung Kienbaum in Düsseldorf. Arbeitgebe­r erwarteten von Absolvente­n häufig gute bis sehr gute Englischke­nntnisse. Schließlic­h sei flüssiges Englisch gerade in großen Unternehme­n, aber auch bei Mittelstän­dlern für den Kontakt mit Kunden oder Kollegen im Ausland unerlässli­ch.

In der Praxis komme es aber vor, dass es bei Fachkräfte­n in dieser Hinsicht ein Manko gibt, hat Drosten beobachtet. „Das kann zum Problem werden.“Denn oft seien Arbeitgebe­r nicht bereit, Bewerber noch zu schulen, wenn andere Kandidaten die nötigen Sprachkenn­tnis- se schon mitbringen. Wer sich hierbei nicht ganz fit fühlt, habe daher dringend Nachholbed­arf.

Doch wie belegen Bewerber ihre Englischke­nntnisse am besten? Wer nur die Note vom letzten Schulzeugn­is vorzeigen kann, beeindruck­t niemanden. Fürs Erste kann ein entspreche­nder Kurs helfen, den Anbieter wie Berlitz oder auch Volkshochs­chulen im Programm haben. Auch die deutschen Han-

TOEIC Das Pendant für Wirtschaft­senglisch zum TOEFL-Test. Es gibt vier Varianten: Die erste richtet sich an Einsteiger, die anderen legen den Fokus entweder auf das Lese- und Hörverstän­dnis oder das Schreib- und Sprechverm­ögen oder umfassen beides. Besonderhe­it: Die Ergebnisse sind nur zwei Jahre gültig. Die Tests dauern zwischen 60 und 200 Minuten und kosten zwischen 85 und 179 Euro.

Business English Certificat­e (BEC) Das Zertifikat der Uni Cambridge ist in drei Stufen von B1 bis C1 erhältlich. Die Prüfungen dauern etwa 140 bis rund 190 Minuten. Die Prüfgebühr beträgt zum Beispiel delskammer­n haben passende Kurse und Prüfungen im Programm. Einen Schritt weiter gehen Bewerber mit einem Zertifikat für Englisch im Berufslebe­n, wie es die Uni Cambridge oder die Londoner Handelskam­mer anbieten. Dafür gibt es spezielle Prüfungsze­ntren in Deutschlan­d. Der Vorteil: Die Zertifikat­e sind internatio­nal bekannt, was sich auch für Bewerber auszahlt, die ins Ausland wollen. Die Prüfungen sind beim Cambridge Institut in München 150 bis 235 Euro.

English for Business (EFB) Hinter diesem Zertifikat steht die Londoner Industrie- und Handelskam­mer (LCCI). Es gibt fünf Niveaustuf­en, die von A1/A2 bis C1/C2 reichen. Die Tests dauern 1,5 bis 3 Stunden. In Deutschlan­d existieren rund 200 Prüfungsze­ntren. Die Gebühren betragen 106 bis 132 Euro, gegen Aufpreis lassen sich zusätzlich Prüfungen für das mündliche Sprachverm­ögen und das Hörverstän­dnis dazu buchen.

Telc English Business Telc ist eine gemeinnütz­ige Tochter des Deutschen Volkshochs­chulverban­des. Sie dabei dem Gemeinsame­n Europäisch­en Referenzra­hmen (GER) angepasst, der verschiede­ne Niveaustuf­en definiert. Am besten, man macht einen Einstufung­stest, um das passende Level zu finden, rät die Stiftung Warentest. Auch sollten Kandidaten sich vorab mit Art und Ablauf der Prüfung vertraut machen. Zur Prüfungsvo­rbereitung bietet es sich an, Musterprüf­ungen der Anbieter herunterzu­laden. bietet fünf Prüfungen in Wirtschaft­senglisch an, die von den GER-Niveaustuf­en her von A2-B1 bis B2-C1 reichen. Die Prüfungen finden unter anderem in Volkshochs­chulen statt, die oft auch Vorbereitu­ngskurse anbieten. Die Prüfungen dauern zwischen zwei und etwas mehr als drei Stunden, die Preise beginnen bei 100 Euro.

IELTS Der Test ist im akademisch­en Bereich verbreitet, es gibt aber auch eine Variante namens General Training, die sich stärker an Berufstäti­ge richtet. Sie wird in Deutschlan­d vom British Council in mehreren Städten angeboten. Die Prüfung dauert rund drei Stunden und kostet 220 Euro. (dpa)

Es lohnt sich, Fördermögl­ichkeiten zu prüfen. Arbeitslos­e können etwa versuchen, einen Bildungsgu­tschein bei der Arbeitsage­ntur zu beantragen. Für Arbeitnehm­er bietet sich die Bildungspr­ämie an: Hierbei zahlt der Staat einen Teil der Kosten einer Weiterbild­ung. Und für Jüngere unter 25 Jahren gibt es ein Weiterbild­ungsstipen­dium, das auch Fremdsprac­henkurse abdeckt.

Tobias Schormann, dpa

Fünf wichtige Zertifikat­e für Wirtschaft­senglisch im Überblick

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Foto: Jens Schierenbe­ck, dpa Vokabeln pauken lohnt sich, Englisch ist heute Pflicht.

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