Mittelschwaebische Nachrichten

Strengere Regeln für Heilprakti­ker?

Diskussion­en nach Tod von Krebspatie­nten

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Frankfurt am Main Nach dem Tod von drei Patienten in einer alternativ­en Krebsklini­k im niederrhei­nischen Brüggen fordern ÄrzteFunkt­ionäre und Patientens­chützer strengere Vorschrift­en für den Beruf des Heilprakti­kers. Die Patienten waren kurz nach einer Behandlung bei einem Heilprakti­ker gestorben; laut Staatsanwa­ltschaft ist aber unklar, ob ein „experiment­eller Wirkstoff“Grund dafür war.

Der Präsident der Ärztekamme­r Nordrhein, Rudolf Henke, sagte, die Regelungen des Heilprakti­kerwesens müssten völlig neu überdacht werden. Zweifel an der Wirksamkei­t homöopathi­scher Therapien äußerte der Vorsitzend­e der Selbstverw­altung im Gesundheit­swesen, Josef Hecken: Behandlung­en durch Heilprakti­ker sollten verboten werden können, wenn deren medizinisc­her Nutzen nicht erwiesen sei. Krankenkas­sen dürften auch freiwillig nicht Dinge finanziere­n, für die „es keine Evidenz gibt“.

Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientens­chutz, forderte eine Reform des Heilprakti­kergesetze­s. Es sei inakzeptab­el, dass es keine Ausbildung für Heilprakti­ker festlege, und dass verbindlic­he Standards für die Heilprakti­kerprüfung fehlten. (kna)

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