Mittelschwaebische Nachrichten
Nur zum Arbeiten
Warum Limburgs neuer Bischof nicht in der Residenz seines Vorgängers leben will
Limburg/Trier Seit seiner Ernennung zum Bischof von Limburg durch Papst Franziskus am 1. Juli sieht sich der Trierer Generalvikar Georg Bätzing, 55, vor allem mit einer Frage konfrontiert: ob er in der schlagzeilenträchtigen Bischofsresidenz auf dem Domberg wohnen wird. Wird er nicht, wie er selbst am Sonntagabend nach seiner offiziellen Verabschiedung in Trier mitteilte.
Nicht wohnen – aber arbeiten. Denn er wird Bätzings offizieller Dienstsitz: der inzwischen weltbekannte Gebäudekomplex mit dem bisher eher zweifelhaften Ruf der Luxus-Sanierung. Die enorm gestiegenen Baukosten in Höhe von letztlich 31 Millionen Euro und die Verschleierung dieser Kosten hatten 2014 entscheidend zum Rücktritt von Bätzings Vorgänger Franz-Peter Tebartz-van Elst beigetragen.
Kurz nach seiner Ernennung zum Tebartz-Nachfolger war Bätzing gefragt worden, ob er hier einziehen wird. Seine diplomatische Antwort: Er habe sich die Residenz noch nicht angesehen, und ob er einziehe, mache er auch von seinem Bauchgefühl abhängig. Die Wohnung müsse zu ihm passen, und da habe er „schon ein bisschen Zweifel“, so Bätzing damals.
Er machte aber zugleich deutlich, dass die Bischofsresidenz schon allein wegen der Kosten nicht ungenutzt bleiben dürfe. Die nun gefundene „Gesamtlösung“in dieser Sache ermöglicht nach Angaben des Bistums eine dauerhafte Nutzung des Gebäudeensembles ohne zusätzliche Kosten. Der sechs Millionen Euro teure und 283 Quadratmeter große Wohnbereich über zwei Etagen soll jetzt für Belange des benachbarten Diözesanmuseums genutzt werden.
Bätzing, der am 18. September als Bischof eingeführt wird, wird vorübergehend im nahen ursprünglichen Domküsterhaus wohnen. In seinem nun auserkorenen Domizil wohnt noch – mit lebenslangem Wohnrecht – Franz Kaspar, der frühere Generalvikar und Tebartz-Vertraute. Er hat schon angekündigt, das Bistum bald zu verlassen und das aus den 50ern stammende Wohnhaus mit kleinem Garten zur Verfügung zu stellen. Peter de Groot, kna