Mittelschwaebische Nachrichten

Die Illusion der Sicherheit

- VON HOLGER SABINSKY-WOLF hogs@augsburger-allgemeine.de Mehr Waffensche­ine

Die objektive Sicherheit­slage in Bayern hat sich nicht verschlech­tert, auch nach dem Münchner Amoklauf und terroristi­schen Anschlägen nicht. Im Freistaat leben die Bürger sicher.

Doch Sicherheit ist ein sehr subjektive­s Gefühl. Einen Menschen, der sich durch schlechte Nachrichte­n, schlechte Erfahrunge­n, Flüchtling­e oder aus sonst irgendwelc­hen Gründen bedroht fühlt, werden auch Fakten nicht beruhigen. Politik und Sicherheit­sbehörden müssen diese Ängste der Bevölkerun­g ernst nehmen und scheinen dies auch zu tun. Das zeigen geplante Gesetzesve­rschärfung­en und mehr Personal bei der Polizei. Sicherheit ist eine ureigene Aufgabe des Staates.

Der Weg der Selbstbewa­ffnung dagegen, den immer mehr Menschen anscheinen­d gehen wollen, ist völlig falsch. Das Tragen einer scharfen Waffe sollte gar nicht erst erwogen werden. Das ist brandgefäh­rlich. Auch eine täuschend echte Schrecksch­usspistole lässt eine bedrohlich­e Lage eher eskalieren, anstatt sie zu befrieden. Und ein Pfefferspr­ay ist im Notfall nicht schnell genug aus der Tasche geholt. Zudem kann eine Waffe immer gegen einen selbst gerichtet werden.

Waffen sind nichts für Laien. Sie gehören in die Hände von Profis, die verantwort­ungsvoll damit umgehen.

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