Mittelschwaebische Nachrichten
Die Illusion der Sicherheit
Die objektive Sicherheitslage in Bayern hat sich nicht verschlechtert, auch nach dem Münchner Amoklauf und terroristischen Anschlägen nicht. Im Freistaat leben die Bürger sicher.
Doch Sicherheit ist ein sehr subjektives Gefühl. Einen Menschen, der sich durch schlechte Nachrichten, schlechte Erfahrungen, Flüchtlinge oder aus sonst irgendwelchen Gründen bedroht fühlt, werden auch Fakten nicht beruhigen. Politik und Sicherheitsbehörden müssen diese Ängste der Bevölkerung ernst nehmen und scheinen dies auch zu tun. Das zeigen geplante Gesetzesverschärfungen und mehr Personal bei der Polizei. Sicherheit ist eine ureigene Aufgabe des Staates.
Der Weg der Selbstbewaffnung dagegen, den immer mehr Menschen anscheinend gehen wollen, ist völlig falsch. Das Tragen einer scharfen Waffe sollte gar nicht erst erwogen werden. Das ist brandgefährlich. Auch eine täuschend echte Schreckschusspistole lässt eine bedrohliche Lage eher eskalieren, anstatt sie zu befrieden. Und ein Pfefferspray ist im Notfall nicht schnell genug aus der Tasche geholt. Zudem kann eine Waffe immer gegen einen selbst gerichtet werden.
Waffen sind nichts für Laien. Sie gehören in die Hände von Profis, die verantwortungsvoll damit umgehen.