Mittelschwaebische Nachrichten
Die Macher:
Die Firma Die Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH gibt es schon seit 1960 in der Stadt Lindenberg im Westallgäu. Hans Liebherr hat das Unternehmen gegründet. Er stellte große Baumaschinen her, war aber überzeugt von der Zukunft der Luftfahrt. Fliegen und Flugzeuge waren damals noch nicht so selbstverständlich wie heute. Am Anfang wurden in Lindenberg Geräte für Flugzeuge repariert und Ersatzteile gefertigt. Dann haben sich die Menschen an eigene Entwicklungen gewagt. Heute entwickelt die Firma in Lindenberg Systeme und Komponenten, also Bestandteile, für Fahrwerke und Flugsteuerungen und stellt sie her. Sie hat auch eine eigene Abteilung, die ihre Kunden betreut, einen Kundendienst. Die Kunden sind die großen Flugzeugund Hubschrauberhersteller auf der ganzen Welt. Und damit diese immer und überall zum Beispiel schnell an Ersatzteile kommen, gibt es auch weltweit Stationen von Liebherr-Aerospace.
Die Menschen Mehr als 2600 Menschen arbeiten in den Werken in Lindenberg und Friedrichshafen, das etwa 45 Minuten mit dem Auto von Lindenberg entfernt ist. Darunter sind viele Ingenieure, die ständig an neuen Entwicklungen für die Flugzeuge arbeiten, und viele Facharbeiter, die die einzelnen Teile herstellen. In Lindenberg bildet die Firma jedes Jahr mehr als 100 junge Leute in fünf verschiedenen technischen und kaufmännischen Berufen aus. Sie betreut auch Studenten in verschiedenen Studiengängen.
Ein paar Zahlen Ein Hauptfahrwerksbein für ein Flugzeug, mit dem ungefähr 130 Menschen reisen, wiegt mit Rädern und Bremsen etwa 600 Kilogramm – so viel wie ein Pferd. Es trägt aber bei einem voll beladenen Flugzeug ein Gewicht von bis zu 20 Tonnen – das ist mehr, als vier große Elefantenbullen wiegen. Das größte bisher in Lindenberg entwickelte und gebaute Fahrwerk ist das Bugfahrwerk für den Airbus A 350. Es ist so groß wie zwei Basketballspieler übereinander: vier Meter. In Lindenberg stellt Liebherr-Aerospace Fahrwerke und -bestandteile für etwa 15 verschiede Flugzeugprogramme her. Pro Programm kann die Firma täglich ein Fahrwerk ausliefern. Es dauert bis zu sechs Jahre, bis ein Flugzeug-Fahrwerk entwickelt, hergestellt und zugelassen zum Fliegen ist. Ein Fahrwerksbein besteht aus 800 bis 1200 Einzelteilen. Man braucht es nur am Boden, beim Start und bei der Landung. In der Luft wird es eingezogen, damit das Flugzeug nicht so viel Widerstand hat. Dann fliegt es als „Ballast“mit. Deswegen muss es so leicht wie möglich sein, viel aushalten und der Hersteller muss den vorgegebenen Kostenrahmen einhalten. Es darf also nicht zu teuer werden. Das sind die großen Herausforderungen für die Entwickler.
Mehr Infos Die Homepage der Firma lautet www.liebherr.de