Mittelschwaebische Nachrichten

Auf dem Weg nach New York

Tennis Die Krumbacher­in Michaela Bayerlova will sich mit einem Start beim Juniorentu­rnier der US Open einen Traum erfüllen. Ob sie überhaupt ein Spiel bestreiten darf, steht aber noch nicht fest

- VON ADRIAN BAUER

Krumbach Tennisspie­ler kommen in der Turniersai­son weit herum. Die Krumbacher­in Michaela Bayerlova hat in diesem Jahr bereits in der Ukraine, Tschechien, Belgien, der Slowakei, in Kroatien, Frankreich, Italien und Moldawien gespielt, dazu tritt sie in der Regionalli­ga für Schwaben Augsburg an. Heute startet das 17-jährige Toptalent in die USA. Bei den US Open in New York soll ein Traum wahr werden: ein Start bei einem Grand-Slam-Turnier der Junioren. Allerdings ist der Flug auch eine Reise ins Ungewisse. Denn ob sie auf der berühmten Anlage in Flushing Meadows überhaupt ein Spiel absolviere­n darf, ist noch nicht sicher.

64 Startplätz­e gibt es für das Hauptfeld, acht davon werden in einem Qualifikat ions turnier unter 32 Spielerinn­en ausgespiel­t. Wer zwei Konkurrent­innen aussticht, ist im Hauptfeld. Das Startrecht wird nach der Ranglisten position vergeben, und es haben viele Spielerinn­en gemeldet, die vor der Krumbacher­in notiert sind. Michaela Bayerlova muss also auf einen Platz im Qualiturni­er hoffen. Denn obwohl sie fleißig Turniere gespielt und sich bis auf Platz 129 der Junioren-Weltrangli­ste nach vorne geschoben hat, reicht es nicht ganz. Sieben Spielerinn­en müssen ihre Meldung zurückzieh­en, damit sie nachrückt.

„Wir hoffen, dass es klappt. Es ist die letzte Chance, in dieser Altersklas­se bei einem Grand-Slam-Turnier zu starten, das wollen wir auf jeden Fall probieren“, sagt Vater Milan Bayerl, der seine Tochter trainiert. Am kommenden Freitag startet das Qualifikat­ion s turnier. Die Krumbacher fliegen bereits jetzt, um sich an die Zeitumstel­lung und an die Plätze zu gewöhnen. Denn in New York wird auf Hardcourt gespielt, und diesen Belag gibt es in Deutschlan­d kaum, sodass ein paar Trainings einheiten nötig sind, um nicht gegenüber den Kontrahent­innen im Nachteil zu sein, falls es mit dem Startrecht klappt.

Die Form stimmt bei der 17-Jährigen. Zuletzt erreichte sie bei einem Damen turnier in Pilsen das Halbfinale. Dazu holte sie sich den tschechisc­hen U -18- Landes meistertit­el und qualifizie­rte sich mit dem tschechisc­hen Team für die Mannschaft­s- europameis­terschaft. „Sie hat alles getan, um so viele Plätze wie möglich gutzumache­n, dazu der Raketensta­rt bei den Damen – mehr konnten wir nicht machen“, sagt Milan Bayerl. Falls es mit dem Startrecht nicht klappt, verfolgt die Familie das Turnier als Zuschauer und urlaubt in den USA.

Wie es mit Michaela Bayerlovas Tenniskarr­iere in den nächsten Jahren weitergeht, steht noch nicht fest. Sicher ist, dass im kommenden Jahr das Abitur an erster Stelle steht. Und danach? Eine Profikarri­ere ist eine ungewisse Sache im Tennis. Milan Bayerl ist froh, wenn sich Firmen wie die Sparkasse GünzburgKr­umbach als Sponsoren finden. Denn das Preisgeld für einen Halbfinale­inzug wie zuletzt beim mit 25 000 Euro dotierten Turnier in Pilsen deckt nur die Kosten für Kost, Hotel und Anreise. „Und es ist nicht gesagt, dass man es jedes Mal so weit schafft. Bei den Turnieren spielen alle gut, da kann man auch in der ersten Runde ausscheide­n“, sagt Milan Bayerl. Dann muss man die Kosten selbst schultern.

Doch die Entscheidu­ng über die Profikarri­ere hat noch Zeit. Nun gilt die Konzentrat­ion erst einmal dem Turnier in New York und dem Traum vom Startplatz beim GrandSlam-Turnier.

 ?? Foto: Milan Bayerl ?? Gute Laune herrschte bei Michaela Bayerlova und Vater Milan zuletzt angesichts starker Turniererg­ebnisse: Die Krumbacher­in erreichte bei einem Damen-Turnier in Tschechien das Halbfinale und wurde tschechisc­he U18-Meisterin.
Foto: Milan Bayerl Gute Laune herrschte bei Michaela Bayerlova und Vater Milan zuletzt angesichts starker Turniererg­ebnisse: Die Krumbacher­in erreichte bei einem Damen-Turnier in Tschechien das Halbfinale und wurde tschechisc­he U18-Meisterin.

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