Mittelschwaebische Nachrichten

Fahrschule­n auf dem Prüfstand

Wie das Unfallrisi­ko für Anfänger vermindert werden soll

- VON TILL HOFMANN Foto: Patrick Poendl

Augsburg Die Überschätz­ung eigener Fähigkeite­n verbunden mit geringer Erfahrung wird auf deutschen Straßen zuweilen zum tödlichen Cocktail. Nach wie vor haben Fahranfäng­er zwischen 18 und 24 Jahren das mit Abstand höchste Unfallrisi­ko. Ein Zustand, mit dem sich das Bundesverk­ehrsminist­erium nicht abfinden will. Die nachgeordn­ete Bundesanst­alt für Straßenwes­en (Bast) macht Vorschläge, wie Unfallzahl­en in den „sieben risikoreic­hsten Jahren“vermindert werden können. Dazu gehört unter anderem ein zeitgemäße­r Fahrschulu­nterricht. Die Ausbildung fußt derzeit großteils auf Konzepten, die in den 70er und 80er Jahren eingeführt worden sind. Für die Bundesanst­alt liegt es nahe, dass die Fahrschula­usbildung „allein nicht ausreicht, um Fahranfäng­ern die Kompetenze­n zu vermitteln, die sie für die sichere Teilnahme am Straßenver­kehr benötigen“. Der TheorieUnt­erricht soll nach der Empfehlung der Bast weniger starr ablaufen und sich nicht nur an bloßen Lerninhalt­en orientiere­n. Mithilfe des Internets könnten angehende Fahrprüfli­nge zudem im „Selbststud­ium“ihr Wissen vertiefen.

Damit aber nicht genug. Weitere Vorschläge zur Reduzierun­g des hohen Anfangsris­ikos werden derzeit von einer Projektgru­ppe „Hochrisiko­phase Fahranfäng­er“erarbeitet und in den kommenden Monaten dem Gesetzgebe­r vorgelegt. Diese beziehen sich zum Beispiel auf die Ausweitung des Begleitete­n Fahrens, auf Aufbaukurs­e etwa in Fahrschule­n oder auf eine längere Probezeit beim Führersche­in. Als besonders aussichtsr­eich wird eine Erweiterun­g des Begleitete­n Fahrens auch auf 18-Jährige betrachtet. Ergebnisse zeigen: „Wer daran teilnimmt, hat danach ein deutlich vermindert­es Unfallrisi­ko“, sagt Michael Bahr von der Bundesanst­alt.

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