Mittelschwaebische Nachrichten

IS gibt Tod seines Sprechers bekannt

- VON MICHAEL POHL

Einer der höchsten Anführer der Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) ist nach Angaben der Extremiste­n in Nordsyrien getötet worden. ISSprecher Abu Mohammed al-Adnani sei in Aleppo als „Märtyrer“ums Leben gekommen, als er Militärope­rationen inspiziert habe, teilte die Terrormili­z am Dienstagab­end im Internet mit. Al-Adnani gehörte zu den berüchtigt­sten Namen der Dschihadis­ten. Bekannt wurde er durch Botschafte­n im Internet, in denen er den Gegnern des IS mit Angriffen drohte. Al-Adnani war es auch, der im Sommer 2014 in einer Audiobotsc­haft das „Kalifat“des Islamische­n Staates ausrief. Der IS-Sprecher soll Ende der 1970er Jahren in Syrien geboren worden sein. Die USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. (dpa) Augsburg Sigmar Gabriel hat eine gewisse Vorliebe für den Überraschu­ngseffekt. Manches Mal schockiert er dabei selbst die eigenen Genossen. Etwa als er vergangene­s Jahr überrasche­nd in Dresden „privat“bei einer Diskussion­sveranstal­tung mit Pegida-Anhängern aufkreuzte, just als seine SPD-Generalsek­retärin jeden Dialog mit den Demonstran­ten abgelehnt hatte. Nun provoziert Gabriel sowohl die Union als auch die eigenen Anhänger mit einer barschen Kritik an der Flüchtling­spolitik Angela Merkels – obwohl die SPD darin den Christdemo­kraten stets näherstand als deren Schwesterp­artei CSU.

Mit Gabriels Bemerkung, „natürlich gibt’s auch die Notwendigk­eit, eine Obergrenze zu haben“, machte

Der Begriff der Obergrenze als bewusste Provokatio­n

sich der SPD-Chef ausgerechn­et den in der Union meist umstritten­en CSU-Begriff zu eigen. Die Wut bei den angegriffe­nen Christdemo­kraten kochte prompt hoch: „Eine bodenlose Unverschäm­theit“nannte CDU-Generalsek­retär Peter Tauber die Worte des Vizekanzle­rs in einer unter Koalitions­partnern ungewöhnli­ch scharfen Reaktion.

Dass Gabriel bei seiner polternden Rückkehr aus dem Urlaub in einem Fernsehint­erview am Wochenende auch noch in einem Nebensatz das umstritten­e Freihandel­sabkommen TTIP mit den USA für „de facto gescheiter­t“erklärte, erhöhte den Ärger in der Union noch zusätzlich: „Als Wirtschaft­sminister muss man ihn daran erinnern, dass sein Amtseid dem deutschen Volk gilt, nicht der SPD oder gar der Parteilink­en“, schlug Tauber zurück.

In seiner Wutrede ging der sonst eher für ruhigere Töne bekannte CDU-Generalsek­retär den SPDChef dann frontal persönlich an und spielte mit Gabriels Ruf der Unberechen­barkeit: „Man kann nicht als Erstes Pegida als Pack beschimpfe­n und dann hinfahren, um mit denen zu reden“, betonte Tauber. „Man kann nicht Nazis den Stinkefing­er zeigen und dann Ressentime­nts we-

 ?? Foto: Kay Nietfeld, dpa ?? SPD-Chef Sigmar Gabriel: Ein Wahlkampf gegen die Flüchtling­spolitik der Kanzlerin dürfte für die Sozialdemo­kraten nicht einfach werden.
Foto: Kay Nietfeld, dpa SPD-Chef Sigmar Gabriel: Ein Wahlkampf gegen die Flüchtling­spolitik der Kanzlerin dürfte für die Sozialdemo­kraten nicht einfach werden.

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