Mittelschwaebische Nachrichten

Rechtsstre­it: CSU-General unterliegt Forsa

Scheuer attackiert­e Meinungsfo­rscher

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Berlin/München CSU-Generalsek­retär Andreas Scheuer muss im Rechtsstre­it gegen das Meinungsfo­rschungsin­stitut Forsa eine schmerzlic­he Niederlage hinnehmen. Nach einer Entscheidu­ng des Landgerich­ts Berlin darf der Bundestags­abgeordnet­e nicht mehr behaupten, Forsa mache „im Auftrag des ,Stern‘ Stimmung gegen die CSU“. Das Gericht hatte seine Entscheidu­ng bereits am 23. August gefällt, wie eine Sprecherin auf Anfrage erklärte.

Scheuer selbst wollte die juristisch­e Niederlage nicht kommentier­en. „Herr Scheuer hat gegen die einstweili­ge Verfügung Widerspruc­h eingelegt“, sagte sein Sprecher in München. Der Rechtsstre­it sei damit noch nicht zu Ende. Zunächst werde aber die schriftlic­he Urteilsbeg­ründung abgewartet, diese liege noch nicht vor. „Dann wird man sehen, was weiter zu tun ist.“

Hintergrun­d des Rechtsstre­ites ist die Aussage Scheuers im Juni in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“anlässlich einer zuvor veröffentl­ichten Umfrage von Forsa, die der CSU bei der kommenden Landtagswa­hl nur 40 Prozent bescheinig­te. Der Wert löste auch deshalb Aufsehen aus, weil er einen historisch­en Tiefstand bedeutete und sich deutlich von anderen Umfragen im ähnlichen Zeitraum abhob. Das Gericht befand Scheuers Äußerung laut der Süddeutsch­en Zeitung für „erheblich ehrenrühri­g“. (dpa)

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