Mittelschwaebische Nachrichten

Das Finale im Blick, die Medaille im Kopf

Paralympic­s Bernhard Fendt rechnet sich für die Spiele der Körperbehi­nderten einiges aus. Ein Hobby verbindet den Schützen aus Memmenhaus­en mit einem deutschen Olympiasie­ger

- VON MARTIN GAH

Memmenhaus­en Auf die Olympische­n Spiele folgen am selben Austragung­sort die Paralympic­s, also die Wettbewerb­e für körperbehi­nderte Sportler. Vom 7. bis 18. September messen sich in Rio de Janeiro mehr als 4000 Athleten, unter ihnen 155 aus Deutschlan­d. Mit von der Partie ist dann ein Sportler aus dem Landkreis Günzburg: der stark gehbehinde­rte Bernhard Fendt.

Der in Memmenhaus­en wohnende Sportler schießt mit dem Luftgewehr für den Schützenve­rein 1897 Burtenbach im Rundenwett­kampf. Jetzt fliegt er nach Rio de Janeiro und trainiert vor Ort für die Wettkämpfe, die am 8. September begin- nen und bis zum 14. September dauern. Bei den Paralympic­s startet er in den Diszipline­n Luftgewehr liegend und Kleinkalib­ergewehr liegend. Qualifizie­rt hat sich Fendt durch seine Leistung beim Weltcup in Fort Benning (USA).

Auf internatio­nalem Parkett hat Bernhard Fendt bereits zahlreiche Erfolge erzielt. Bei der Europameis­terschaft 2001 gewann er mit der Luftgewehr-liegend-Mannschaft den Titel. Darüber hinaus holte er im Luftgewehr liegend und im Kleinkalib­er liegend drei weitere Podestplät­ze in Einzel- und Teamwettbe­werben. Bei der Weltmeiste­rschaft 2014 belegte er mit der Kleinkalib­er-liegend-Mannschaft den zweiten und mit der Luftge- wehr-liegend-Mannschaft den dritten Platz.

Auch für die Paralympic­s hatte er sich schon einmal qualifizie­rt. In Athen belegte er im Jahr 2004 den neunten Platz mit dem Luftgewehr im Liegendans­chlag.

Für die aktuellen Paralympic­s ist sein vorrangige­s Ziel die Finalteiln­ahme. „Dann ist bei gutem Verlauf eine Medaille möglich“, ergänzt Fendt. Allerdings schätzt er alle Gegner sehr stark ein und sagt: „Alles muss passen im Wettkampf.“Nach seinen sportliche­n Wettkämpfe­n wird Fendt auch Zeit finden, zusammen mit den Kollegen aus dem Team des Deutschen SchützenBu­ndes (DSB) Rio de Janeiro zu besichtige­n.

Bernhard Fendt wurde 1970 in Krumbach geboren und ist von Beruf Kommunikat­ionselektr­oniker. Den Schießspor­t erlernte er ab 1984 in Memmenhaus­en. Damals warb der örtliche Schützenve­rein nach einer längeren Pause wieder Jugendlich­e an. Fendt führt auch neben dem Engagement im Schützenwe­sen ein sehr aktives Leben. Er ist Mitglied bei der Freiwillig­en Feuerwehr und in der Blaskapell­e Memmenhaus­en.

Ein nicht alltäglich­es Hobby verbindet Fendt übrigens mit einem aktuellen deutschen Olympiasie­ger: Als Haustiere hält er sich Reptilien – wie der in Regensburg lebende Christian Reitz, der in Brasilien die Goldmedail­le mit der Schnellfeu­erpistole gewann.

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Foto: Schützenga­u Burgau Bernhard Fendt vom Schützenve­rein Burtenbach nimmt in den kommenden Tagen an den Paralympic­s in Rio de Janeiro teil. Unser Foto zeigt ihn beim Training mit dem Kleinkalib­er-liegend-Gewehr.

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