Mittelschwaebische Nachrichten
Sepp Krätz ist zurück
Früherer Wiesn-Wirt darf wieder in Lokal arbeiten
München Sepp Krätz’ Weg zurück ins Gastronomie-Geschäft ist mühsam. Wie jetzt bekannt wurde, darf der heute 61-jährige frühere WiesnWirt (Hippodrom) nach rund zweieinhalb Jahren wieder in München mitmischen. Aber zunächst nur eingeschränkt: Unter anderem darf Krätz Gäste bedienen, sich um Reservierungen kümmern und auch wieder Küche und Schänke seiner Lokale betreten.
Der Hintergrund: Als Konsequenz aus der Verurteilung des bekannten Wirts im April 2014 wegen Steuerhinterziehung hatte das Münchner Kreisverwaltungsreferat (KVR) Krätz die Konzession für seine Gaststätte Andechser am Dom in der Münchner Innenstadt entzogen und ein Betätigungsverbot für ihn in der Gastronomie ausgesprochen. Außerdem verlor Krätz die Zulassung für sein traditionsreiches Oktoberfestzelt Hippodrom. Er musste sich aus der Geschäftsführung des „Andechser“zurückziehen. Teile seiner Geschäfte übernahmen Familienmitglieder. Krätz selbst widmet sich seitdem seiner Wagyu-Rinderzucht bei Fürstenfeldbruck.
Vor Gericht hatte Krätz gestanden, rund 1,1 Millionen Euro am Finanzamt vorbeigeschleust zu haben. Der Gastronom wurde zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt. Außerdem musste er insgesamt 570000 Euro zahlen. Nach Medienberichten sind die Auflagen für den Wirt nun gelockert worden. Das KVR sei ihm entgegengekommen, da sich Krätz seit der Verurteilung keine Ausrutscher mehr erlaubt hat. Noch nicht entschieden ist, ob er seine Konzession wiederbekommt.
Ob Krätz als Wirt eine Rückkehr auf die Wiesn plant, ist nicht bekannt. Immerhin: Indirekt ist sein Hippodrom bereits seit 2015 wieder dabei. Im nur wenige hundert Meter von der Theresienwiese entfernten „Postpalast“veranstalten Krätz’ Frau Tina und seine Schwester Johanna Barsy zur Wiesnzeit Partys.