Mittelschwaebische Nachrichten
Ermordete Schwangere in der Donau
Prozessauftakt am Landgericht Ingolstadt in zwei Wochen
Ingolstadt Der Fall „Anastasia“hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt: Ende November trieb in Ingolstadt die Leiche einer jungen Frau in der Donau. In einer Ausbuchtung zwischen Schiller- und Autobahnbrücke hatte ein Spaziergänger sie an einem Sonntagmorgen entdeckt. Die 22-Jährige wurde getötet. Sie war hochschwanger.
Der Mann, der sie umgebracht haben soll, ein 25-jähriger, in Ingolstadt geborener ehemaliger Bundeswehrsoldat, muss sich ab dem 16. September vor dem Landgericht Ingolstadt verantworten. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat ihn wegen „Mordes aus niederen Beweggründen sowie aus Heimtücke“und wegen Schwangerschaftsabbruches angeklagt.
Wie ein Gerichtssprecher mitteilte, hat die 1. Strafkammer unter Vorsitz von Landgerichtsvizepräsident Jochen Bösl die Klage in dieser Woche zugelassen.
Der Angeklagte soll laut Staatsanwaltschaft in der Nähe des Donauufers „massiv Gewalt“auf den Kopf der jungen Frau ausgeübt haben.
19 Verhandlungstage, über 110 Zeugen geladen
Die noch lebende aber bereits tödlich verletzte Frau soll er dann in den Fluss gebracht haben, in dem sie und ihr noch ungeborenes Kind ertranken. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich die junge Frau am Abend der Tat eine Aussprache mit ihrem Bekannten erhofft hatte. Sie habe sich folglich „eines solchen Angriffes nicht versehen“und habe diesem daher „wehrlos gegenübergestanden“. Deshalb geht die Anklagebehörde davon aus, dass die Mordmerkmale „niedrige Beweggründe“und „Heimtücke“erfüllt sind. Das Motiv: Der Angeklagte habe sein bisheriges Leben „ungestört durch eine mögliche Kindsvaterschaft“fortsetzen wollen.
Der Ex-Soldat wird von den Anwälten Jörg Gragert (Ingolstadt) und Franz Xaver Wittl (München) verteidigt. Er schweigt bislang zu den Vorwürfen.
Das Landgericht Ingolstadt hat eine außerordentlich umfangreiche Beweisaufnahme über 19 Sitzungstage geplant. Geladen sind über 110 Zeugen. Vier Gutachter werden ständig im Gerichtssaal anwesend sein, sieben weitere Sachverständige sind bestellt. Auch drei Nebenklagen aus der Verwandtschaft der Getöteten hat das Gericht zugelassen. Waltenhausen Bürgermeister Karl Weiß blickt auf das Kreuz im Sitzungszimmer der Gemeinde Waltenhausen. Dann huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Ein bisschen Gottvertrauen sei schon notwendig gewesen bei diesem Projekt. Energiewende? In der Bevölkerung habe es viele skeptische Stimmen gegeben, erinnert sich der 63-jährige Landwirt, der seit 2008 Bürgermeister der Gemeinde im äußersten Süden des Landkreises Günzburg ist. „Mein Heizöltank ist noch voll“: Solche und ähnliche Kommentare seien immer wieder zu hören gewesen.
Doch Weiß ließ nicht locker, suchte wiederholt das Einzelgespräch, warb unermüdlich für den Aufbau eines kommunalen Nahwärmenetzes und einen umfassenden Austausch von alten Heizungspumpen in den Waltenhauser Haushalten. Das Ziel: Die Gemeinde bei der Energieversorgung autark zu machen, auch zu zeigen, welche Möglichkeiten die viel zitierte „Energiewende“tatsächlich bietet.
Eine Schlüsselrolle beim Waltenhauser Energieprojekt, das die Kommunalpolitiker der Gemeinde im Frühjahr 2015 auf den Weg brachten, spielt die Biogasanlage