Mittelschwaebische Nachrichten
Generation Hundert plus
Jedes zweite Baby von heute wird älter als 99. So alt zu werden, macht vielen Menschen Angst. Ein Zukunftsforscher glaubt: Dafür gibt es keinen Grund
Augsburg Die Lebensdauer steigt: Jedes zweite Neugeborene könnte hundert Jahre alt werden, wie ein deutsch-dänisches Forscherteam herausgefunden hat. Der Zukunftsexperte Horst Opaschowski hat gestern sein Buch vorgestellt, das sich um das Älterwerden dreht. Es heißt „Das Abraham-Prinzip – wie wir gut und lange leben“. Opaschowski schreibt über die Herausforderungen, die mit einer immer älteren Gesellschaft einhergehen. Doch der Autor hat eine klare Botschaft: keine Angst vor dem Altwerden. Experten verraten, warum.
Werden Menschen überall auf der Welt gleich alt?
Vor allem in Industrieländern könnten Menschen auf ein langes Leben hoffen, sagt Franziska Woellert vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Der Trend zum längeren Leben entwickelt sich nach den Erkenntnissen des deutsch-dänischen Forscherteams seit 1840. Demnach hätten nur die Kriege, die Spanische Grippe und die Weltwirtschaftskrise kurze Einbrüche gebracht.
Warum werden wir immer älter?
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung schreibt die Ursachen vor allem der Hygiene und der medizinischen Versorgung zu. Viele Menschen lebten zudem immer gesünder. Auch Wohlstand und Bildung trügen dazu bei. Unfälle würden mit steigendem Wissen weniger, das Leben sei ungefährlicher. Auch die sinkende Zahl rauchender Menschen sei ein Grund für die steigende Lebenserwartung.
Geht es uns weiterhin gut, wenn wir älter werden?
„Ja“, sagt Woellert. „Diese Entwicklung ist etwas Positives, denn wir werden in einem gesünderen Zustand älter.“Zudem werde der Lebensabschnitt Rente länger. Schon heute würden Arbeitnehmer, die mit 65 Jahren in Rente gehen, oft noch 25 bis 30 Jahre gesund leben. „Das hatten wir vor ein bis zwei Generationen noch nicht.“Das Leben eines 70-Jährigen heute lässt sich nicht mehr mit dem vor drei Generationen vergleichen. Die Lebensqualität sei deutlich gestiegen. „Mit 70 steht man in der Mitte der Gesellschaft und ist kein altes Eisen.“
Häufen sich mit dem Alter die Krankheiten?
Woellert sagt, dass Krankheiten wie Altersdemenz zunähmen. Zudem müssten Wege gefunden werden, wie die geistige und körperliche Leistung erhalten bleibt. Buchautor Opaschowski relativiert. Er hält die Pflegebedürftigkeit für überzogen und beruft sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach würden nur fünf Prozent der Rentner, gut 708000 Menschen, in Heimen leben. 95 Prozent der über 65-Jährigen lebten selbstbestimmt in eigenen Wohnungen.
Wie lange arbeiten die Menschen?
Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln stoppt der Arbeitswille nicht mit der Rente. Die Analyse belegt, dass 24 Prozent der 65- bis 74-Jährigen, die zuvor über 4500 Euro netto verdient haben, auch in der Rente weiterarbeiten. Bei der gleichen Altersgruppe mit einem Einkommen von unter 1100 Euro sind es nur fünf Prozent. Daraus lässt sich nach Woellert schließen, dass Menschen im Alter selten wegen finanzieller Not arbeiten. Der Studie zufolge wirkt sich ein höherer Bildungsabschluss auch auf eine Beschäftigung während der Rente aus.
Was wird sich in der Rente künftig ändern?
„Die Sozialstrukturen müssen sich ändern“, fordert Woellert. Denn die Bevölkerung werde nicht nur älter, die Menschen würden gleichzeitig weniger. Mit solch einer Entwicklung müsse noch stärker geprüft werden, ob ein Renteneintrittsalter mit 65 noch zeitgemäß sei. Horst Opaschowski fordert: „Nur die Flexirente kann verhindern, dass das Rentenniveau weiter absinkt.“Sie funktioniert nach dem Prinzip: Wer früher aus dem Berufsleben ausscheidet, bekommt weniger Rente, wer arbeitet, mehr. (mit dpa) der üblen Wiener Bezirke und auch seine harmloseren Vertreter kennt, hat auch eine feminine Seite. Fast schon bemuttert sie die Prostituierte Victoria. Das aus dem Milieu stammende Hunderl mit Namen Percy hat übrigens eine größere Rolle, die wir hier nicht verraten wollen.
Schade ist – und das unterminiert das Gütesiegel „Made In Austria“–, dass die Geschichte bis zu einem bemühten Showdown kaum vorwärtskommt. Die Regie tut wenig für die Schauspieler, von denen Michael Fuith als in chinesischer Philosophie und heimischem Schmäh parlierender Zuhälter Andy Mittermeier einigermaßen überzeugt. Wien lebt, so oder so. Rupert Huber