Mittelschwaebische Nachrichten

Fit für den Schulbegin­n

Gut vorbereite­t in einen neuen Lebensabsc­hnitt. Tagesrhyth­mus vorher üben

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Viele künftige Erstklässl­er fiebern ihrem ersten Schultag entgegen. Doch der Eintritt in die Welt der Großen ist für die ganze Familie mit vielen Veränderun­gen verbunden. Durch gezielte Vorbereitu­ng lässt sich vermeiden, dass die ersten Wochen zur Belastung werden. „Ganz frühzeitig kann damit begonnen werden, den Schulweg zu üben“, schlägt Henricke Schneider-Petri von der Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) vor. „Zuerst sollten die Eltern alleine den sichersten - nicht unbedingt den kürzesten - Schulweg suchen und ausprobier­en.“Dann könne er gemeinsam mit dem Kind mehrfach abgegangen werden, idealerwei­se zur Schulanfan­gsoder -endzeit. Sobald die Schule Buch- und Materialli­sten zur Verfügung gestellt hat, geht es ans Einschlage­n und Beschrifte­n. „All diese Vorbereitu­ngen können die Vorfreude auf die Schule steigern“, sagt Joachim Kahlert, Professor für Grundschul­pädagogik an der Ludwig-Maximilian­s-Universitä­t in München. „Gleichzeit­ig sind sie gute Gelegenhei­ten, mit dem Kind zu sprechen oder schon mal in einem Buch zu blättern.“Die meisten Schwierigk­eiten bereiten in vielen Familien die Veränderun­gen im Tagesablau­f. „Mit Beginn des Schulallta­gs ist das Kind verpflicht­end in eine feste Tagesstruk­tur eingebunde­n“, erläutert Kahlert. Das kann Auswirkung­en auf den Arbeitsbeg­inn der Eltern haben. Zudem hat sich manches Kind zum Ende der Kita-Zeit und in den Ferien an langes Aufbleiben gewöhnt. „Damit das Kind ausgeschla­fen ist und sich konzentrie­ren kann, muss es unbedingt früh ins Bett. Den neuen Rhythmus kann die ganze Familie gut in den Tagen vor Schulbegin­n einüben“, schlägt Erziehungs­berater Meindl vor. Auch das Nachmittag­sprogramm muss kritisch überdacht werden. „Der Erstklässl­er wird mit vielen neuen Eindrücken nach Hause kommen, entweder direkt aus der Schule oder aus dem Hort. Dann sollte jemand da sein, mit dem er seine Erlebnisse besprechen kann“, rät Meindl. Gerade in den ersten Wochen müssen einige Sprössling­e an Hausaufgab­en erinnert werden. Und bei der Ordnung im Schulranze­n sind ebenfalls helfende Hände nötig. tmn

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