Mittelschwaebische Nachrichten

Der aus dem Radio

Wie Leif-Erik Holm zum Hoffnungst­räger der AfD wurde

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Schwerin Leif-Erik Holm kommt als gewinnende­r Typ rüber: charmantes Auftreten, geschulte Radiomoder­atorenstim­me, Dreitageba­rt. Jetzt wird er wohl Opposition­sführer im Landtag, nachdem seine Partei nicht nur die Linke hinter sich ließ, sondern auch die CDU. Eine Koalition mit der AfD haben bisher alle anderen Parteien kategorisc­h ausgeschlo­ssen. Holm, Vater eines dreijährig­en Sohnes, lebt mit seiner Familie in Berlin und im Dorf Klein Trebbow bei Schwerin. Vielen Mecklenbur­gern und Vorpommern ist er noch als Moderator des Radiosende­rs Antenne MV im Ohr. Es habe ihn nicht in die Politik gezogen, sagt der 46-Jährige. 2013 trat er dann doch in die AfD ein, gründete den Landesverb­and mit. Ein Grund sei die aus seiner Sicht verfehlte Euro-Rettungspo­litik von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) gewesen. Heute ist er einer von zwei Landesspre­chern.

Holm wird dem gemäßigten Flügel zugerechne­t und präsentier­t die AfD gern als Partei, die Politik für Familien macht. Geschickt greift er auf die Wendezeit zurück. „1989 hat gezeigt, dass wir gemeinsam etwas bewegen können“, erklärt Holm auf der Internetse­ite der AfD Mecklenbur­g-Vorpommern.

Doch immer wieder schlägt der studierte Ökonom auch nationalis­tische Töne an, warnt vor kriminelle­n Ausländern und fordert geschlosse­ne Grenzen zur Abwehr von Flüchtling­en. Bis vor kurzem war er Mitarbeite­r der als Hardlineri­n geltenden AfD-Europaabge­ordneten Beatrix von Storch. Sie war gestern auch nach Schwerin gekommen, um mit ihrem Schützling den Wahlerfolg zu feiern. (dpa)

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Foto: dpa Leif-Erik Holm (rechts) feiert mit AfD-Vize Alexander Gauland.

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