Mittelschwaebische Nachrichten
Kühnhackl sorgt für das i-Tüpfelchen
Der NHL-Profi erzielt beim Qualifikationsturnier in Riga gegen Gastgeber Lettland das entscheidende Tor. Die Olympia-Teilnahme 2018 steht für eine positive Entwicklung
Riga Dank Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl hat Deutschlands Eishockey-Nationalteam das OlympiaComeback geschafft. Fünf Minuten vor dem Ende erzielte der NHLProfi den Siegtreffer zum entscheidenden 3:2 (1:0, 1:1, 1:1) im Allesoder-Nichts-Spiel gegen Gastgeber Lettland. Vor 40 Jahren hatte sein Vater Erich Kühnhackl in Innsbruck sensationell die olympische Bronzemedaille mit der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) gewonnen.
„Ich glaube, es geht nicht besser. Heute war noch mal das i-Tüpfelchen“, sagte Matchwinner Tom Kühnhackl. „Klar sind die Nerven im Spiel, aber wir haben als Team zusammengestanden. Zum Glück hat es funktioniert.“Der starke NHL-Torhüter Philipp Grubauer erklärte: „Supergeil. Supergeil. Es war ein klasse Spiel, super.“
Durch die Olympia-Qualifikation hat sich der Vertrag von EishockeyBundestrainer Marco Sturm automatisch verlängert, ursprünglich lief der Kontrakt bis zur Heim-WM im kommenden Jahr. Beim Qualifikationsturnier in Riga hatte Deutschland bereits Japan (5:0) und Österreich (6:0) besiegt. 2018 in Pyeongchang (Südkorea) trifft Deutschland in der Vorrunde auf Schweden, Finnland und Norwegen.
NHL-Profi Leon Draisaitl (17. Minute), Torjäger Felix Schütz (25.) und am Ende Kühnhackl (55.) behielten vor 10035 Zuschauern in der ausverkauften Arena in Riga kühlen Kopf und sicherten Deutschland erstmals seit 2010 wieder die Olympia-Teilnahme. Für Lettland trafen Miks Indrasis (35.) und Martins Karsums (47.).
Mit der erfolgreichen Qualifikation ist der nominell vielleicht bestbesetzten Auswahl in der DEB-Geschichte ein wichtiger Meilenstein auf dem angestrebten Weg von Präsident Franz Reindl in die Weltspit- ze gelungen. Reindl, der als Spieler 1976 gemeinsam mit Tom Kühnhackls Vater Erich Bronze gewonnen hatte, will bis 2026 mit dem Nationalteam wieder um Medaillen spielen. Acht Monate vor der WM im eigenen Land scheint der Grundstein gelegt zu sein.
Nach der ersten WM-Viertelfinal-Teilnahme seit fünf Jahren im Mai in Russland gewann das SturmTeam nun auch das Qualifikations- von Reindl überraschend zum Bundestrainer beförderten deutschen NHL-Rekordspieler Sturm zeigt die Leistungskurve deutlich nach oben. Inzwischen sagen wichtige Spieler kaum noch ab für das Nationalteam. In Riga sicherten sieben aktuelle NHL-Spieler die Rückkehr zu Olympia. Das hatte es zuletzt 2010 bei den Winterspielen in Vancouver, damals noch mit Sturm als Spieler, gegeben. (dpa) turnier. Auch aufgrund der Erfahrung von zehn Spielern mit zusammen 2852 NHL-Spielen blieb Deutschland am Sonntag cool und schlug nach dem Ausgleich der Letten noch einmal zurück.
Damit ist die Schmach von Bietigheim-Bissingen 2013 vergessen. Damals hatte Deutschland erstmals überhaupt unter Sturms Vorgänger Pat Cortina eine Olympia-Qualifikation verpasst. Unter dem 2015