Mittelschwaebische Nachrichten
Phänomen Venus
Tennis im Alter von 36 Jahren steht Williams im Achtelfinale der US Open
New York Bei ihrem US-Open-Debüt im Jahr 1997 erreichte sie als ungesetzte Spielerin sensationell das Finale gegen Martina Hingis. Ihren ersten Grand-Slam-Titel feierte sie vor 16 Jahren im Wimbledon-Finale gegen Lindsay Davenport. Die 18. US Open sind ihr 72. Grand-SlamTurnier. Keine Spielerin in der Geschichte des Profitennis trat häufiger bei einem der vier Majors an. Venus Williams darf man als Phänomen bezeichnen. Und mit 36 Jahren hat die älteste Spielerin in New York souverän das Achtelfinale erreicht.
In der ersten Runde gab Venus Williams zwar einen Satz ab, doch dann schickte sie nacheinander die bemitleidenswerten Deutschen Julia Görges (6:2, 6:3 in Runde zwei) und Laura Siegemund (6:1, 6:2 in Runde drei) nach Hause. „Sie hat wunderschön ihr Ding runtergespielt“, sagte Siegemund nach der 78-minütigen Lehrstunde im Arthur-AsheStadium. „Sie hat fast keine Fehler gemacht in ihrem Grundlinienspiel. Wenn sie so spielt wie heute, ist es extrem schwer, etwas dagegen zu machen.“
Dass Venus Williams überhaupt noch Tennis spielt, ist schon erstaunlich genug. Dass sie ihrem Beruf aber mittlerweile wieder fast so erfolgreich nachgeht wie im vergangenen Jahrzehnt, ist phänomenal. In der Weltrangliste ist sie die Nummer sechs, in Wimbledon unterlag sie erst im Halbfinale der Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber.
Bei den Olympischen Spielen in Rio gewann sie Silber im Mixed. Und das, obwohl sie seit einigen Jahren am Sjögren-Syndrom leidet, einer Autoimmunkrankheit, die zu Gelenkschmerzen und Müdigkeit führt. (dpa)