Mittelschwaebische Nachrichten

Der Berg ist nicht genug

Immer mehr künstliche Attraktion­en entstehen in den Alpen

- VON RICHARD MAYR

Augsburg Werden die Berge jetzt immer mehr zum Rummelplat­z? An der Seilbahnst­ation des Aiguille du Midi im Montblanc-Massiv ist eine Aussichtsp­lattform aus Glas über einem 1000 Meter tiefen Abgrund entstanden. Dort soll ein Schritt ins scheinbare Leere die Menschen nach oben locken. Leogang in Tirol wirbt mit einem „Flying Fox“, eine Seilbahnru­tsche hinunter ins Tal. Das Motto dort lautet: „1600 Meter voller Action durch die Berge“. Und am Schilthorn in der Schweiz, das es durch den James-Bond-Film „Im Geheimdien­st Ihrer Majestät“(1969) zu touristisc­hem Ruhm gebracht hat, ist jüngst ein „Thrill Walk“eröffnet worden, eine begehbare Stahlkonst­ruktion, die sich an den steilen Fels schmiegt. Die Macher verspreche­n „Nervenkitz­el und Bergerlebn­is pur“.

Diese künstliche­n Attraktion­en verspreche­n Spannung und Adrenalin. Aber eben so, dass der Besucher das bequem konsumiere­n kann und kein Risiko für Leib und Leben eingeht. Das hat Erfolg. Seit die Zugspitzba­hn am Osterfelde­rkopf die Aussichtsp­lattform AlpspiX gebaut hat, haben sich schon im ersten Jahr die Besucherza­hlen verdoppelt.

Aber was bedeutet das oben in den Bergen? Wie geht es dort jetzt zu? Wer nutzt die neuen Angebote? Sind das noch die Bergsteige­r von gestern, die die Grundregel­n am Berg kennen – etwa, dass man keine Steine von einer Aussichtsp­lattform nach unten wirft?

Oder ist alles gar nicht so schlimm? Kann das Phänomen auch in einem viel positivere­n Licht wahrgenomm­en werden? Das erfahren Sie heute in Ihrem Reise-Journal.

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Foto: dpa Eine der Attraktion­en am Schilthorn: der Skyline Walk.

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