Mittelschwaebische Nachrichten
Das können Matratzen aus dem Internet
Immer mehr werden online angeboten. Wie gut sind die vergleichsweise günstigen Modelle?
Augsburg/Berlin Hart oder weich, Latex oder Schaumstoff – Matratze ist nicht gleich Matratze. Erholsamer Schlaf muss dabei nicht unbedingt teuer sein. Immer mehr Unternehmen bieten ihre Produkte ausschließlich über das Internet an. Bis zu 100 Tage haben die Kunden dann Zeit zum Probeliegen. Die Strategie ist einfach: Schlafkomfort für relativ wenig Geld. Die Stiftung Warentest hat nun fünf Matratzen zwischen 400 und 550 Euro aus dem Netz getestet.
Kriterien waren neben einer bequemen Liegeposition auch Haltbarkeit und Schadstoffbelastung. Was eine gute Matratze ausmacht? „Sie stützt den Körper nicht nur in der Rückenlage, sondern auch in der Seitenlage gut ab“, sagt Testleiter Hans-Peter Brix. Am Ende erhielt nur ein Exemplar das Urteil „Gut“– ein Modell wurde mit „mangelhaft“bewertet, auch weil die Tester giftiges Flammschutzmittel in hoher Konzentration fanden. Bei einigen Anbietern war auch der kostenlose Rückversand problematisch. Die Tester warteten oft vergeblich auf die Abholung oder der Spediteur stand unangekündigt vor der Haustür. Für die Händler bedeute das Zurückschicken häufig einen Verlust. Die Artikel müssten laut Stiftung Warentest vor dem erneuten Verkauf gereinigt werden. Manche Stücke würden auch recycelt oder gespendet. Ein weiteres Manko war die fehlende Kennzeichnung. Gleich drei Anbieter machten keine Angaben über den Härtegrad, der für den Schlafkomfort eine wichtige Rolle spielt. Smood heißt der Testsieger, der vor allem kleineren Personen süße Träume bereiten soll. Mit einer Gesamtnote von 2,3 kommt die Matratze aber nicht an den früheren Gewinner heran. Die Universalmatratze Bodyguard erhielt im vergangenen Jahr die Bestnote 1,8. Bett1.de bietet das Exemplar nur im Internet an, für 199 Euro. Sie ist damit deutlich günstiger als die Konkurrenten im aktuellen Test.
Wer noch mehr Geld für einen erholsamen Schlaf ausgeben möchte, ist bei den Boxspringbetten richtig. Drei Lagen sollen für ein exklusives Schlafgefühl sorgen. Das hat seinen Preis. Zwölf solcher Matratzen zwischen 1500 und 4200 Euro hat die Stiftung Warentest unter die Lupe genommen. Von den herkömmlichen Matratzen kann sich die Luxusvariante trotzdem nicht abheben. Das beste Modell erreichte eine Gesamtnote von 2,6 – zwei Boxspringbetten fielen durch. Vor allem die Haltbarkeit wurde von den Testern bemängelt. Wärme und Schweiß würden den Matratzen zusetzen. Es bildeten sich Kuhlen, die die Liegeeigenschaften deutlich einschränkten. Im Gegensatz zu den teureren Exemplaren überzeugten die Testmatratzen aus dem Netz gerade in dieser Kategorie. Außerdem bemängelten die Tester den Härtegrad der Boxspringbetten. Das Urteil: Sie sind in vielen Fällen zu weich. Die Testpersonen sanken so zu tief ein, wodurch der Schlaf weniger erholsam sei.