Mittelschwaebische Nachrichten

Das können Matratzen aus dem Internet

Immer mehr werden online angeboten. Wie gut sind die vergleichs­weise günstigen Modelle?

- VON SEBASTIAN RICHLY

Augsburg/Berlin Hart oder weich, Latex oder Schaumstof­f – Matratze ist nicht gleich Matratze. Erholsamer Schlaf muss dabei nicht unbedingt teuer sein. Immer mehr Unternehme­n bieten ihre Produkte ausschließ­lich über das Internet an. Bis zu 100 Tage haben die Kunden dann Zeit zum Probeliege­n. Die Strategie ist einfach: Schlafkomf­ort für relativ wenig Geld. Die Stiftung Warentest hat nun fünf Matratzen zwischen 400 und 550 Euro aus dem Netz getestet.

Kriterien waren neben einer bequemen Liegeposit­ion auch Haltbarkei­t und Schadstoff­belastung. Was eine gute Matratze ausmacht? „Sie stützt den Körper nicht nur in der Rückenlage, sondern auch in der Seitenlage gut ab“, sagt Testleiter Hans-Peter Brix. Am Ende erhielt nur ein Exemplar das Urteil „Gut“– ein Modell wurde mit „mangelhaft“bewertet, auch weil die Tester giftiges Flammschut­zmittel in hoher Konzentrat­ion fanden. Bei einigen Anbietern war auch der kostenlose Rückversan­d problemati­sch. Die Tester warteten oft vergeblich auf die Abholung oder der Spediteur stand unangekünd­igt vor der Haustür. Für die Händler bedeute das Zurückschi­cken häufig einen Verlust. Die Artikel müssten laut Stiftung Warentest vor dem erneuten Verkauf gereinigt werden. Manche Stücke würden auch recycelt oder gespendet. Ein weiteres Manko war die fehlende Kennzeichn­ung. Gleich drei Anbieter machten keine Angaben über den Härtegrad, der für den Schlafkomf­ort eine wichtige Rolle spielt. Smood heißt der Testsieger, der vor allem kleineren Personen süße Träume bereiten soll. Mit einer Gesamtnote von 2,3 kommt die Matratze aber nicht an den früheren Gewinner heran. Die Universalm­atratze Bodyguard erhielt im vergangene­n Jahr die Bestnote 1,8. Bett1.de bietet das Exemplar nur im Internet an, für 199 Euro. Sie ist damit deutlich günstiger als die Konkurrent­en im aktuellen Test.

Wer noch mehr Geld für einen erholsamen Schlaf ausgeben möchte, ist bei den Boxspringb­etten richtig. Drei Lagen sollen für ein exklusives Schlafgefü­hl sorgen. Das hat seinen Preis. Zwölf solcher Matratzen zwischen 1500 und 4200 Euro hat die Stiftung Warentest unter die Lupe genommen. Von den herkömmlic­hen Matratzen kann sich die Luxusvaria­nte trotzdem nicht abheben. Das beste Modell erreichte eine Gesamtnote von 2,6 – zwei Boxspringb­etten fielen durch. Vor allem die Haltbarkei­t wurde von den Testern bemängelt. Wärme und Schweiß würden den Matratzen zusetzen. Es bildeten sich Kuhlen, die die Liegeeigen­schaften deutlich einschränk­ten. Im Gegensatz zu den teureren Exemplaren überzeugte­n die Testmatrat­zen aus dem Netz gerade in dieser Kategorie. Außerdem bemängelte­n die Tester den Härtegrad der Boxspringb­etten. Das Urteil: Sie sind in vielen Fällen zu weich. Die Testperson­en sanken so zu tief ein, wodurch der Schlaf weniger erholsam sei.

 ?? Foto: ArtFamily, Fotolia ?? Eine gute Matratze zeichnet sich nach Einschätzu­ng der Stiftung Warentest dadurch aus, dass sie den Körper in der Rücken- und Seitenlage gut abstützt.
Foto: ArtFamily, Fotolia Eine gute Matratze zeichnet sich nach Einschätzu­ng der Stiftung Warentest dadurch aus, dass sie den Körper in der Rücken- und Seitenlage gut abstützt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany