Mittelschwaebische Nachrichten

Was ist bloß mit den Ulmer Schachteln los?

Zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen sinkt ein Boot auf der Donau

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Ulm Früher wurden auf ihnen Waren wie Holz und Textilien die Donau entlang transporti­ert, heute befördern sie vor allem Touristen auf Ausflugsfa­hrten: die Ulmer Schachteln. Die markanten Boote aus Holz, die in den Ulmer Farben Schwarz und Weiß bemalt sind, gehören zu den Wahrzeiche­n der Stadt. Beim „Nabada“, dem traditione­llen Wasserumzu­g mit tausenden Teilnehmer­n im Juli, gehören sie mit dazu. Und selbst an der Fassade des Ulmer Rathauses ist eine Schachtel abgebildet. Doch jetzt hat der Ulmer Stolz einen Knacks abbekommen. Denn innerhalb von nur wenigen Wochen sind gleich zwei Ulmer Schachteln auf der Donau gesunken.

Beim ersten Vorfall Ende Juli kippte ein Ausflugsbo­ot kurz vor dem Ziel auf der Donau um. 28 Insassen fielen ins Wasser. Verletzt wurde zum Glück niemand, doch der Schreck war groß. Fast 50 Rettungskr­äfte waren im Einsatz. Offenbar hatte eine starke Seitenströ­mung das Boot zum Kentern gebracht.

Die zweite Havarie ging glimpflich­er ab – diesmal waren keine Passagiere an Bord. Die Schachtel, die der Stadt Ulm gehört, lag an einem Anlegeplat­z an der Böfinger Halde. Offenbar war ein Ladekabel defekt. So fiel die Pumpe aus, die normalerwe­ise das Wasser aus dem Schiff befördert. Die Schachtel lief voll und sank. Sie musste mit einem Kran geborgen werden. Das Boot an sich blieb unbeschädi­gt, möglicherw­eise muss aber der Motor ausgetausc­ht werden. Angst brauchen die Passagiere nach Aussage der Stadt trotz der beiden Unfälle nicht zu haben. Zumindest die zweite Havarie hätte während der Fahrt nicht passieren können. Denn dann wird die Batterie, über die die Pumpe läuft, durch den Motor aufgeladen.

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Foto: Manfred Deger

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