Mittelschwaebische Nachrichten

Traumhafte Karriere

Tom Kühnhackl gewinnt den Stanley Cup und führt Deutschlan­d zu Olympia

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Riga Für Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl geht es immer weiter bergauf. Ein Ende seines märchenhaf­ten Aufstiegs ist für den Sohn von Deutschlan­ds Eishockey-Jahrhunder­tspieler Erich Kühnhackl nicht in Sicht. In wenigen Monaten hat sich der 24 Jahre alte Landshuter zum neuen deutschen EishockeyL­iebling entwickelt. „Er hat Selbstvert­rauen ohne Ende. Ich bin froh, dass wir ihn haben“, sagte Bundestrai­ner Marco Sturm.

Der bis Januar noch in der unterklass­igen AHL aktive Kühnhackl hatte am Sonntag – mal wieder – für eine sensatione­lle Geschichte gesorgt. 40 Jahre nach dem sein Vater maßgeblich zum Gewinn der olympische­n Bronzemeda­ille beitrug, schoss Kühnhackl junior Deutschlan­d zum Olympia-Comeback. „Ich freue mich riesig, dass wir gewonnen haben und dass Tom diesen tollen Sport betreibt und dabei auch etwas Erfolg hat“, sagte Erich Kühnhackl. Dass es sein Sohn war, der Deutschlan­d zum entscheide­nden 3:2 im Qualifikat­ions-Endspiel in Lettland geschossen hatte, wollte er nicht kommentier­en. „Das ist schwer für mich, darüber zu sprechen“, sagte Kühnhackl ergriffen.

„Allein deshalb will ich unbedingt mithelfen, dass wir uns für Olympia qualifizie­ren“, hatte Tom Kühnhackl im Hinblick auf die Olympia-Vergangenh­eit seines Vaters vor dem Qualifikat­ionsturnie­r in Lettland für Pyeongchan­g 2018 noch gesagt. Dass es auch diesmal wieder perfekt laufen würde, konnte er selbst kaum glauben. „Besser gehts eigentlich nicht“, kommentier­te Kühnhackl sein wichtigste­s Tor fünf Minuten vor dem Ende in Riga. Dadurch war die erste Olympia-Teilnahme Deutschlan­ds seit 2010 perfekt. Sein Vater ist einer der großen deutschen Sporthelde­n. „Es ist toll, was der Tom aus sich gemacht hat“, sagte Vater Kühnhackl stolz. Im Januar ging Toms Stern mit der Berufung in den NHL-Kader der Pittsburgh Penguins mit Weltstar Sidney Crosby auf. „Da kam ich in die Kabine und habe gesehen, dass ich direkt neben Crosby sitze. Da habe ich mir auch nur gedacht: Oh, oh. Reiß dich jetzt bloß zusammen und mach nix falsch“, erzählte Kühnhackl.

Anders als sein berühmter Vater, der den Sprung in die NHL in den 1980er Jahren trotz Angeboten aus New York nie wagte, setzte sich Kühnhackl durch. Mehr noch, Kühnhackl spielte im Sommer um den Stanley Cup, die begehrtest­e Eishockey-Trophäe der Welt. Nach dem Gewinn der NHL-Meistersch­aft brachte er den Cup an der Seite seines stolzen Vaters in seine Heimat nach Landshut. „Früher hat man gesagt: Das ist der Sohn vom Erich. Jetzt sagt man halt: Das ist der Vater vom Tom“, witzelte Kühnhackl senior.

Zumindest in der Olympia-Bilanz dürfte der Junior den Senior kaum mehr toppen. Die Bronzemeda­ille von 1976 ist angesichts der heute wesentlich größeren Konkurrenz nur noch schwer erreichbar. (dpa)

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Foto: dpa Der Stanley-CupSieger ist der Held von Riga: Tom Kühnhackl.

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