Mittelschwaebische Nachrichten
Hütte mit Programm
Wanderungen mit Abwechslung
Die Belohnung gibt’s auf 1350 Metern Höhe. Natürlich auch in Form erfrischender Getränke und zünftiger Brotzeit. Aber hier, auf der Kappeler Alp im Ostallgäu, wird der Wanderer zusätzlich belohnt für seine Anstrengung beim Marsch auf den Berg: Er kommt an mehreren Sonntagen im Monat in den Genuss eines Konzerts.
Ein Schmankerl: Am 11. September spielt nicht nur eine Band auf – es findet zudem eine Bergmesse statt. Beten unter freiem Himmel hat sich seit geraumer Zeit zum Renner entwickelt und zieht nicht nur im Allgäu die Massen an.
Klar, vor den Erfolg oder besser: die Brotzeit mit Musik, haben die Götter den Schweiß gesetzt. Aber keine Bange, der Schwierigkeitsgrad dieser Tour hält sich in überschaubaren Grenzen.
Los geht es am Parkplatz in Pfronten-Kappel oder am Waldseilgarten Höllschlucht. Dort kann man – Tipp für eine Familie – einerseits zunächst die Kletterfähigkeiten testen oder aber ein Ticket fürs Bogenschießen kaufen. Ausgestattet mit Pfeil und Bogen, nimmt man die Route über die Höllschlucht und den Steinebach hinauf zur Kappeler Alp. Alleine die Stationen, bei denen Eltern und Kinder ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen, sorgen dafür, dass der Klassiker-Satz unter Kindern an diesem Tag nicht fällt: „Wann sind wir endlich da?“
Aber nicht nur der Nachwuchs kommt auf seine Kosten. Der Weg mit seinen winzigen und auch größeren Wasserfällen, mit kleinen, mitunter wackeligen Brücken, mit Schluchten und imposantem Wurzelwerk hat seinen Reiz. Auch für Erwachsene.
Trittsicherheit und stabiles Schuhwerk müssen sein, gewiss. Aber konditionell ist diese Tour auch für Ungeübtere absolut machbar.
Nach der Rast auf der Kappeler Alp mit herrlichem Rundblick aufs Pfrontener Tal, Allgäuer, Tiroler und Schweizer Bergwelt, geht es auf dem Wiesenweg zurück ins Tal.
Freddy Schissler