Mittelschwaebische Nachrichten

Gefangen in Thailand

Geiselnahm­e im Paradies: Wenn der Traumurlau­b zum Horrortrip wird

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Sat.1 20.15 Uhr Um die Diskrepanz zwischen Touristen und Einheimisc­hen in Thailand, denen es teils deutlich schlechter geht als den Urlaubern, und um eine Geiselnahm­e geht es heute Abend in dem Sat.1-Drama „Gefangen im Paradies“. Anna Krüger (Anna Loos) sitzt mit ihrem Sohn Max (Mika Seidel) in einem Boot, welches sie auf eine idyllische Insel bringt. Dort beziehen sie ein luxuriöses Apartment mit Meerblick und eigenem Pool. Den Traumurlau­b könnte sich die Witwe gar nicht leisten, doch ihre Schwiegerm­utter hat ihn ihr geschenkt, damit sie über den Verlust ihres Mannes hinwegkomm­t, der bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist.

Schon am zweiten Tag verändert sich alles: Plötzlich bleibt der Strom weg. Wenig später überfallen Piraten das Luxusresso­rt und nehmen die Touristen als Geiseln, um von deren Botschafte­n Lösegeld zu fordern. Sie wollen auf die Ungerechti­gkeit gegenüber den hungernden Einheimisc­hen aufmerksam machen. Während Anna und der Tauchlehre­r Philipp (Bernhard Piesk) entkommen können, ist Max am Strand und fällt in die Hände der ziemlich brutalen Piraten.

Der Film von Felix Herzogenra­th (Regie), Martin Schreier und Wiebke Jaspersen (Drehbuchau­toren) ist teilweise spannend und schnell inszeniert: Es wird viel gerannt, geschrien und geschossen. An manchen Stellen ist der Film brutal. Trotzdem lohnt sich das Drama, schon allein wegen der in Thailand aufgenomme­nen Bilder und der Sensibilis­ierung gegenüber eines oft vernachläs­sigten Themas: Abseits des Luxusresso­rts zeigt ein Urlaubslan­d erst sein wahres Gesicht. (dpa)

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