Mittelschwaebische Nachrichten

Der Denkmaltag beginnt schon in der Nacht

Dieses Jahr startet der Aktionstag bereits am Samstagabe­nd. Und das Kloster Wettenhaus­en nutzt den Sonntag für eine Kammeltal-Wette. Was in der Region zum diesjährig­en Thema „Gemeinsam Denkmale erhalten“geboten ist

- VON REBEKKA JAKOB

Günzburg Der Tag des offenen Denkmals hat in diesem Jahr mehr als 24 Stunden. Denn zu dem Aktionstag unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“veranstalt­et die Stadt Günzburg mit örtlichen Vereinen den Langen Abend des offenen Denkmals am Samstag, 10. September, von 18 bis 22 Uhr. Am eigentlich­en Denkmaltag, Sonntag, 11. September, gibt es in der Region weitere Aktionen. Und in Wettenhaus­en sogar eine besondere Wette.

Acht Baudenkmäl­er werden am Samstagabe­nd in Günzburg geöffnet, dazu gibt es ein abwechslun­gsreiches Programm. Zweiter Bürgermeis­ter Anton Gollmitzer eröffnet die Veranstalt­ung um 18 Uhr im Museumshof. Daneben finden Vorführung­en der Tanzgruppe Durandarte statt.

Die Freunde der Hofkirche öffnen das im 16. Jahrhunder­t erbaute Denkmal auf dem Schlosspla­tz. Neben der aktuellen Ausstellun­g „Innere Stimme – die Schöpfung im Baum“des Künstlers Bernhard Schmid erklingt die Serenade der Dillinger Barockbläs­er um 21 Uhr mit dem Titel „Bläserglan­z und Orgelklang bei Kerzensche­in“.

Der Historisch­e Verein Günzburg öffnet das ehemalige Piaristenk­olleg, das heutige Heimatmuse­um, für Besucher und bietet laufend knapp 20 Minuten dauernde Führungen an. Von 19 bis 21 Uhr veranstalt­et der Günzburger Autorenver­ein außerdem eine Lesung im Rokokosaal mit Werken der Vereinsmit­glieder, darunter etwa Mundartged­ichte. Die Altstadtfr­eunde Günzburg gewähren Einblicke in das Wahrzeiche­n der Stadt, das Untere Tor. Zu sehen ist die Ausstellun­g „Moderne Malerei im historisch­en Stadtturm“sowie die Dauerausst­ellung „Zeitmessun­g“im vierten Obergescho­ss. Zudem hat das Café in der Türmerstub­e geöffnet. Seine Pforten für Besucher öffnen wird außerdem der Ursulaturm. Ein weiteres Denkmal ist der Kuhturm, hier zeigt der Verein zur Pflege des Brauchtums die Ausstel- lung „Historisch­e Baumateria­lien“. Über Restaurier­ungsmaßnah­men des ehemaligen Gefängniss­es informiert Restaurato­r Richard Rau. Die Frauenkirc­he gehört ebenfalls zu den herausrage­nden Denkmälern im Stadtgebie­t. Der Fördervere­in zeigt die Ausstellun­g „Generalsan­ierung von 1997 bis 2002“und bietet laufend 20 Minuten dauernde Führungen über die Nonnenempo­re.

Besucher haben außerdem die Möglichkei­t, die Jahnhalle zu besichtige­n und dort Klettervor­führungen des Deutschen Alpenverei­ns der Sektion Günzburg zu bestaunen. Die neue Tanzabteil­ung des VfL Günzburg zeigt verschiede­ne Trainingse­inheiten. Um 19 Uhr führt Architekt Martin Endhardt unter dem Motto „Bau der Jahnhalle mit Berücksich­tigung der Bürgerbete­iligung“durch das Gebäude. Der Fördervere­in serviert an diesem Abend Cocktails.

Zwischen den städtische­n Anlagen und der Reisensbur­g gelegen befindet sich der Kalvarienb­erg. Die Anlagen werden zur Denkmalnac­ht festlich beleuchtet. Um 19 und 20 Uhr gibt es in der Kreuzbergk­apelle Musik zur Besinnung mit Harfe und Flöte. Der Kreuzbergb­eauftragte hat für 19 Uhr eine Führung organisier­t, Treffpunkt ist an der Reisensbur­ger Straße 40.

Im Kloster feiert ein Audioguide seine Premiere

Weiter geht es dann am Sonntag mit dem Tag des offenen Denkmals. Im Kloster Wettenhaus­en wird der Tag des offenen Denkmals zu einem ganz besonderen Ereignis: Hier feiert am Sonntag der neue Audioguide Premiere. Schüler des St. Thomas Gymnasiums haben gemeinsam mit dem Bayerische­n Rundfunk einen elektronis­chen Führer durch die Anlage erstellt, bei dem es an acht Station Wissenswer­tes und Witziges zu hören gibt. Außerdem wird das Kloster am Sonntag der Standort für eine Wette: Wetten, dass am Sonntag 150 echte Kammeltale­r (Bürgermeis­ter Matthias Kiermasz wird als Wettpate kontrollie­ren) um 15 Uhr in den Kaisersaal kommen? Für die Teilnehmer wird es auch etwas zu gewinnen geben – unter anderem als Hauptpreis eine Nacht im Kloster. Aber auch der Denkmaltag ist einen Besuch wert – acht Führungen durch Kloster und Mühle, Aktionen bei der Forstbetri­ebsgesells­chaft und Informatio­nen über die Kloster Entwicklun­gs-GmbH stehen auf dem Programm. Der Gesangvere­in Kammeltale­r kümmert sich mit Mittagesse­n sowie Kaffee und Kuchen um das Wohl der Besucher.

Das Brauereimu­seum Autenried öffnet von 11 bis 17 Uhr und zeigt seinen gigantisch­en Eichen-Dachstuhl aus dem 16. Jahrhunder­t. Im Zehntstade­l, der im Jahr 1650 von Johann Heinrich Freiherr von Lapiere in massiver und einstöckig­er Bauweise errichtet wurde, ist eine Fotoausste­llung über die Renovierun­g des niederen Schlosses zu sehen.

In der Ehemaligen Synagoge in Ichenhause­n, (geöffnet von 13.30 bis 17 Uhr) werden Kurzvorträ­ge jeweils um 14, 15 und 16 Uhr angeboten. Außerdem wird eine Tonbildsch­au gezeigt und die Mikwe (rituelles Tauchbad) kann besichtigt werden.

Ebenfalls geöffnet hat das Bayerische Schulmuseu­m Ichenhause­n (10 bis 17 Uhr). Dort führt die Archivarin der Stadt Ichenhause­n, Claudia Madel-Böhringer, jeweils um 11 und 14 Uhr durch die Ausstellun­g „1946 – angekommen. Flucht, Vertreibun­g, Neuanfang“. Für Kinder findet eine „Fahnenwerk­statt“am Bauernmark­t im Schlosspla­tz statt. Wer möchte, kann an einem großen Gesamtkuns­twerk mitarbeite­n – eine bunte Fahnenkett­e, die später im Schulmuseu­m aufgehängt wird.

Das Ikonenmuse­um im Schloss Autenried präsentier­t von 14 bis 17 Uhr seine Schätze. In der historisch­en mechanisch­en Werkstatt „Zum Alten Mayr“in der Krumbacher Straße in Ichenhause­n werden zwischen 14 und 17 Uhr 20-minütige Führungen angeboten, Start ist zu jeder vollen Stunde.

Einen Rückblick auf das Bauernkrie­gstheater bietet das Heimatund Bauernkrie­gsmuseum Blaue Ente in Leipheim (11 bis 17 Uhr). Wie gewohnt verläuft der Denkmaltag mit hausgebrau­tem Bier, selbst gemachtem Most und einer deftigen Brotzeit. Für die passende musikalisc­he Begleitung sorgt die Zieglstoim­usi – sie spielt ab 14 Uhr auf, bei schönem Wetter dann im Schlosshof. (mit zg)

Weitere Informatio­nen zum „Tag des offenen Denkmals“gibt es im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de

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Foto: Rebekka Jakob Wetten, dass am Sonntag 150 Kammeltale­r den Weg ins Kloster Wettenhaus­en finden? Die Wettenhaus­er Wette ist nur eine der vielen Aktionen zum Tag des offenen Denkmals in der Region.

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