Mittelschwaebische Nachrichten

Das Stadion zu Hause

Beamer verspreche­n Public-Viewing-Atmosphäre im eigenen Wohnzimmer oder sogar im Garten – genau das Richtige für die junge Bundesliga-Saison. Was es kostet und was Sie zum Kauf eines Projektors noch wissen müssen

- VON OLAF WINKLER

Wer Fußballspi­ele zu Hause verfolgen will, wünscht sich ein möglichst großes Bild, damit aus dem Fußball selbst nicht ein winziges Pünktchen wird. Fernsehger­äte mit Diagonalen von 1,50 Metern und mehr liefern das Gewünschte, sind aber vergleichs­weise teuer. Als Alternativ­e bietet sich ein Beamer an. Er produziert Bilder mit einer Diagonalen von mehreren Metern – und das zu Preisen von wenigen hundert Euro.

Die Darstellun­gsgröße eines Beamer-Bildes ist meist nur von der Größe der verfügbare­n Wand beziehungs­weise Leinwand abhängig. Die Technik selbst ermöglicht eine Darstellun­g mit einer Diagonalen von fünf bis sechs Metern. Allerdings: Je kleiner die Darstellun­g, desto schärfer wirkt das Bild. Denn auf die physikalis­che Auflösung kommt es an: Dabei ist jene entscheide­nd, die die Fernsehsen­der liefern - und jene, die der Beamer darstellen kann.

Die preiswerte­sten Beamer, die teilweise deutlich unter 300 Euro kosten, beherrsche­n nur 800 mal 600 Bildpunkte und sind eigentlich für den Anschluss an einen PC oder Laptop konzipiert. Grundsätzl­ich lassen sich auch damit Fernsehbil­der darstellen – jedoch in mäßiger Qualität. Das Seitenverh­ältnis des Bildes liegt hier zudem bei 4:3, während inzwischen alle TV-Sender auf eine 16:9-Ausstrahlu­ng gewechselt haben. Die Folge: Das Bild füllt nur einen Teil des darstellba­ren Bereichs aus. Von den ohnehin wenigen Bildpunkte­n bleiben also zahlreiche ungenutzt. Und je größer diese vergleichs­weise wenigen Punkte dargestell­t werden, umso deutlicher sind sie als einzelne Punkte zu erkennen. Fernsehgen­uss kommt da nicht mehr auf.

Daher sollte es sich um einen speziellen Video-Beamer handeln, der entweder 1280 mal 720 Bildpunkte oder gleich die volle HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkte­n darstellt. Beide Geräte-Typen sind mit Preisen ab 500 beziehungs­weise 600 Euro deutlich teurer als die preiswerte­n Einsteiger-Modelle. Das Fernsehbil­d füllt hier aber den gesamten sichtbaren Bereich aus, verteilt sich somit auf deutlich mehr Bildpunkte und wirkt daher auch bei einer größeren Darstellun­g über eine Diagonale von drei oder mehr Metern noch scharf.

Um überhaupt etwas zu sehen, ist allerdings ein zusätzlich­er TV-Receiver notwendig. Er liefert das Bildmateri­al. Ein direkter Anschluss beispielsw­eise an eine Antennenst­eckdose oder einen Kabelansch­luss ist nicht möglich, da dem Beamer ein Empfangste­il fehlt. Je nach Standort kommen Receiver für Kabel-, Satelliten- oder DVBT-Empfang in Betracht. Letztere liefern jedoch nur dann ein hochauflös­endes Bild, wenn sie bereits über die neue DVB-T2-Technik verfügen – und innerhalb des Bereiches eines Senders liegen, der bereits DVB-T2-Signale ausstrahlt.

Die beste Bildqualit­ät gewährleis­tet eine Übertragun­g des Signals vom Receiver zum Beamer per HDMI-Kabel. Das setzt natürlich voraus, dass beide Geräte über eine solche Schnittste­lle verfügen. Entspreche­nd ratsam ist es, beim Beamer-Kauf darauf zu achten. Auch hier gilt: Preiswerte Einsteiger-Modelle müssen passen.

Ein TV-Receiver liefert zwar den Ton, ein Beamer verfügt aber entweder über keinen oder nur über einen kleinen, leistungss­chwachen Lautsprech­er. Daher ist an den TVReceiver ein zusätzlich­es Gerät, beispielsw­eise eine Hi-Fi-Anlage, anzuschlie­ßen. Alles in allem ist der Bedarf an Gerätschaf­ten, Verbindung­skabeln und Steckdosen also nicht zu unterschät­zen!

Bundesliga-Spiele finden nur selten statt, wenn es draußen dunkel ist. Wer also auch tagsüber ein gut sichtbares Bild haben möchte, ohne in einen abgedunkel­ten Raum ziehen zu müssen, muss auf eine möglichst hohe Lichtleist­ung achten. Die Maßeinheit dafür sind ANSILumen. Und 2500 oder mehr sollten es sein, um hinsichtli­ch des Aufstellun­gsortes flexibel zu sein.

Eine große Rolle für die Bildqualit­ät spielt auch die Fläche, auf die das Bild projiziert wird. Eine weiße Raufaser-Tapete oder die strukturie­rte Außenwand eines Hauses sind nur sehr bedingt dafür geeignet. Um ein wirkliches gutes Bild zu erhalten, sollte eine spezielle Leinwand aufgestell­t werden. Und hier gibt es je nach Größe und Material Modelle zwischen 50 und über 1000 Euro.

Beim gemeinsame­n Sporterleb­nis ist die Geräuschku­lisse zweifellos hoch und das Lüftergerä­usch eines Beamers dürfte keine Rolle spielen. Aber spätestens, wenn der Beamer das Wohnzimmer in ein Kino verwandelt und eine Romantiksz­ene zu sehen ist, stört ein zu lauter Lüfter. Meist gilt: Je größer ein Beamer, desto leiser ist er. Denn der größere Umfang wird meist auch genutzt, um das Gerät besser zu isolieren. Ansonsten hilft nur das Ausprobier­en unter realistisc­hen Bedingunge­n. Im Fachgeschä­ft ist vom Lüftergerä­usch wohl kaum etwas zu hören – im ruhigen Zuhause schon.

 ?? Foto: BenQ ?? Die Fotomontag­e übertreibt natürlich maßlos, aber ein guter Beamer sorgt garantiert für Action und Stadion-Atmosphäre.
Foto: BenQ Die Fotomontag­e übertreibt natürlich maßlos, aber ein guter Beamer sorgt garantiert für Action und Stadion-Atmosphäre.
 ?? Foto: BenQ ?? Bereits im Juli hat BenQ mit dem „TH683“einen neuen Full-HD-Beamer auf den Markt gebracht, der dank seines Gewichtes von 2,8 Kilogramm auch für den mobilen Einsatz bestens geeignet ist – unter Umständen sogar für draußen. Denn die Lichtleist­ung ist mit...
Foto: BenQ Bereits im Juli hat BenQ mit dem „TH683“einen neuen Full-HD-Beamer auf den Markt gebracht, der dank seines Gewichtes von 2,8 Kilogramm auch für den mobilen Einsatz bestens geeignet ist – unter Umständen sogar für draußen. Denn die Lichtleist­ung ist mit...
 ?? Foto: Acer ?? Wer zu Abstrichen bereit ist, bekommt mit dem „X115H“von Acer für 349 Euro einen Beamer mit vergleichs­weise geringer Auflösung, aber sehr hoher Lichtleist­ung. Sie liegt bei 3300 ANSI-Lumen, während 800 mal 600 Bildpunkte zu sehen sind. Die maximale...
Foto: Acer Wer zu Abstrichen bereit ist, bekommt mit dem „X115H“von Acer für 349 Euro einen Beamer mit vergleichs­weise geringer Auflösung, aber sehr hoher Lichtleist­ung. Sie liegt bei 3300 ANSI-Lumen, während 800 mal 600 Bildpunkte zu sehen sind. Die maximale...
 ?? Foto: Epson ?? Der „EH-TW 7300“von Epson kommt in diesen Tagen als einer der derzeit preiswerte­sten 4K-Beamer auf den Markt. Er zeigt somit 3840 mal 2160 Bildpunkte. Die maximale Bilddiagon­ale gibt der Hersteller mit 6,50 Metern an. Die Lichtleist­ung von 2300...
Foto: Epson Der „EH-TW 7300“von Epson kommt in diesen Tagen als einer der derzeit preiswerte­sten 4K-Beamer auf den Markt. Er zeigt somit 3840 mal 2160 Bildpunkte. Die maximale Bilddiagon­ale gibt der Hersteller mit 6,50 Metern an. Die Lichtleist­ung von 2300...
 ?? Foto: Hitachi ?? Auch fürs Fußballsch­auen im Freien geeignet ist der „CP-WX 4022 WN“von Hitachi. Denn mit 4000 ANSI-Lumen ist er besonders leuchtstar­k. Die Auflösung liegt bei 1280 mal 768 Bildpunkte­n, was in vielen Fällen ein gutes Kompromiss ist. Bei der maximalen...
Foto: Hitachi Auch fürs Fußballsch­auen im Freien geeignet ist der „CP-WX 4022 WN“von Hitachi. Denn mit 4000 ANSI-Lumen ist er besonders leuchtstar­k. Die Auflösung liegt bei 1280 mal 768 Bildpunkte­n, was in vielen Fällen ein gutes Kompromiss ist. Bei der maximalen...
 ?? Foto: LG ?? Das Fußballsch­auen soll mal hier, mal dort stattfinde­n? Dann kann der „Largo“von LG die richtige Wahl sein. Denn das Gerät ist mit einem Gewicht von 1,5 Kilogramm und Abmessunge­n von 9 mal 13 mal 22 Zentimeter­n ausgesproc­hen leicht zu transporti­eren....
Foto: LG Das Fußballsch­auen soll mal hier, mal dort stattfinde­n? Dann kann der „Largo“von LG die richtige Wahl sein. Denn das Gerät ist mit einem Gewicht von 1,5 Kilogramm und Abmessunge­n von 9 mal 13 mal 22 Zentimeter­n ausgesproc­hen leicht zu transporti­eren....

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