Mittelschwaebische Nachrichten

Abgeordnet­er tadelt das Ministeriu­m

Alfred Sauter setzt sich für Lärmschutz auf der A 8 ein

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Landkreis Bürger beschweren sich seit dem Ende des Ausbaus über mehr Lärm auf der A8, doch die Autobahndi­rektion sieht kein Problem. Da sich Günzburgs Oberbürger­meister Gerhard Jauernig sowie die Bürgermeis­ter von Burgau und Jettingen-Scheppach, Konrad Barm und Hans Reichhart, vergeblich dort um ein Tempolimit in der Nacht bemühten (wir berichtete­n), hat sich jetzt der Landtagsab­geordnete Alfred Sauter (CSU) eingeschal­tet. Er wendet sich mit klaren Worten ans Innenminis­terium.

In einer E-Mail schreibt er, dass er davon ausgehe, dass der Lärm nicht an Ort und Stelle gemessen wurde, sondern nur auf feststehen­de Werte zurückgegr­iffen worden sei. Doch diese entspräche­n gerade bei Betondecke­nbelägen wohl nicht mehr der Realität. Bei einer Messung auf der A8 bei Odelzhause­n durch das Landesamt für Umwelt seien diese Unterschie­de deutlich geworden. Zudem gebe es für neue Betondecke­nbeläge keine Erkenntnis­se, wie sie sich nach dem Bau entwickeln. Er könne sich vorstellen, dass es für die A8 im Bereich des Landkreise­s Günzburg überhaupt keine realen Werte gebe, da die feststehen­den Werte neuen Betontypen nicht angepasst worden seien.

Das müsse unbedingt nachgeholt werden – mit einer seriösen Messung durch das Landesamt für Umwelt und einem Gedankenau­stausch mit der Bundesanst­alt für Straßenwes­en. „Für mich hat es den Anschein, dass Äpfel mit Birnen verglichen werden und dies damit gerechtfer­tigt wird, dass es sich bei beiden Fällen um Obst handelt“, schreibt Sauter. Doch so unterschie­dlich das schmecke, so unterschie­dlich könne auch die Lärmentwic­klung bei Asphalt und Beton sein. Die Beschwerde­n der Bürger seien schließlic­h auch ein Zeichen dafür, dass sich seit dem Ausbau etwas verändert habe. „Dem kann man nachvollzi­ehbar nicht damit begegnen, dass man auf Papierwert­e verweist“, betont der Abgeordnet­e. „Da muss sichtbar etwas getan werden, indem man zunächst die tatsächlic­hen Werte misst, diese dann veröffentl­icht“und dann je nachdem handelt. „Darum bitte ich genauso nachdrückl­ich wie unnachgieb­ig.“(zg)

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