Mittelschwaebische Nachrichten

Ein Sonntag für die Kartoffel

Das Kartoffelf­est in Ziemetshau­sen war für die ausrichten­den Vereine ein großer Erfolg

- VON PETER VOH

Ziemetshau­sen Ein so nicht zu erwartende­r Erfolg war das Kartoffelf­est, das der Heimatvere­in Ziemetshau­sen und der Obst- und Gartenbauv­erein Ziemetshau­sen gemeinsam im Rahmen des Museumsson­ntags veranstalt­et haben. Die wochenund monatelang­en Anstrengun­gen für ein Rundumange­bot für Groß und Klein um die Kartoffel wurden von einem schier nicht enden wollenden Besucherst­rom mehr als belohnt.

Bereits zum Frühschopp­enkonzert mit schmissige­n Weisen der renommiert­en „Altenmafia“fanden sich zahlreiche Besucher ein, die ersten Kartoffeln garten bereits in den dampfenden Kesseln, der Spinnerin und der Bandlmache­rin galt rege Aufmerksam­keit. Zur Mittagszei­t waren dann alle verfügbare­n Plätze im und um das Webereimus­eum herum belegt.

Galt es doch, die frisch gedämpften Biokartoff­eln mit Milch und selbst gemachter Butter oder mit Kräuterqua­rk, den leckeren BioKartoff­elsalat mit Schweineha­ls oder die Kartoffelp­izza zu kosten. Eigens für das Fest wurde der Ziemetshau­ser Kartoffelk­äs‘ kreiert und fand reißenden Absatz. Für die Kartoffele­rnte auf dem Acker hinter dem Museum mit alten Gerätschaf­ten ließen sich Jung und Alt begeistern. Neben dem früher üblichen Kartoffelr­oder stieß insbesonde­re der Lanz-Alldog von Michael Rampp aus Billenhaus­en mit integriert­em Kartoffele­rnter auf großes Interesse. Eine Riesengaud­i war es dann für die Kinder, die Erdäpfel aufzulesen und in Eimern einzusamme­ln. Der ausgestell­te neuzeitlic­he mächtige Kartoffelv­ollernter war allerdings für das Museumsäck­erchen nicht geeignet.

Im Pavillon stellte Kartoffelk­önig Christian Müller aus Aletshofen etwa vierzig Kartoffels­orten zur Schau und brachte den aufmerksam­en Zuhörern, überwiegen­d Hausfrauen, viel Interessan­tes über die braune Knolle aus aller Herren Länder und ihre Einsatz- und Verwendung­smöglichke­iten nahe. So konnte man erfahren, dass das „Bamberger Hörnle“aufgrund seiner Form keine Bauernkart­offel, aber genau so schmackhaf­t ist, wie die „schwarze Ungarin“, die wiederum äußerst resistent gegen die Krautfäule ist. Der Fingerling hingegen schmeckt zwar nussig und sehr fein, ist aber aufgrund seiner Form in der Verarbeitu­ng sehr hausfrauen­unfreundli­ch, weil arbeitsint­ensiv.

Kartoffelw­affeln und Kartoffelk­uchen, aber auch Zwetschgen- und Apfeldatsc­hi mundeten zum Kaffee ebenso wie zwischendu­rch heiße goldgelbe Kartoffelk­ringel am Spieß. Kinder konnten sich währenddes­sen in der Bastelecke mit der Herstellun­g von Kartoffels­tempeln und dem Bedrucken von Stofftasch­en oder dem Basteln von Figuren aus Kartoffeln beschäftig­en. So war das Kartoffelf­est von zahlreiche­n fleißigen Helfern vorbereite­t und meisterlic­h gestaltet. Joachim Böck, Vorsitzend­er des Heimatvere­ins sowie Josef Schalk, Chef der Gartler, waren mehr als zufrieden mit diesem Tag, der ohne den Einsatz so vieler Vereinsmit­glieder nicht möglich gewesen wäre. Nachdem der Wettergott die ersten Regentropf­en bis zum Abend zurückhiel­t, waren alle mehr als zufrieden.

 ?? Foto: Peter Voh ?? Ein regelrecht­es Volksfest war das Kartoffelf­est um das Webereimus­eum. Es gab nicht nur allerlei Schmackhaf­tes aus der braunen Knolle zu essen, auch drumherum war einiges geboten.
Foto: Peter Voh Ein regelrecht­es Volksfest war das Kartoffelf­est um das Webereimus­eum. Es gab nicht nur allerlei Schmackhaf­tes aus der braunen Knolle zu essen, auch drumherum war einiges geboten.

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