Mittelschwaebische Nachrichten
Steinzeithäuser entdeckt
In der Siedlung lebten Bauern
Rosdorf Archäologen haben in einer 7000 Jahre alten Steinzeit-Siedlung nahe Göttingen Spuren von 52 Häusern gefunden. Die Gebäude stammen aus der Zeit der sogenannten Linienbandkeramik (5500–4900 v. Chr.), wie Kreisarchäologin Andrea Bulla sagte. Die aus Baumstämmen errichteten und mit Flechtwerk und Lehm abgedichteten Gebäude seien bis zu 30 Meter lang, 6,50 Meter breit und zwei Meter hoch gewesen, sagte Grabungsleiter Eberhardt Kettlitz. Heute sind nur noch Spuren im Boden zu erkennen.
Bulla geht davon aus, dass vier bis fünf Häuser gleichzeitig von etwa zehn Menschen bewohnt waren. Die Siedlung auf dem heutigen Gebiet der Gemeinde Rosdorf in Niedersachsen ist schon seit 1963 bekannt. Aus früheren Untersuchungen weiß man, dass die Steinzeitmenschen Tiere gehalten haben, sagte der Archäo-Zoologe Reinhold Schoon. Und außerdem Ackerbau betrieben haben. Dabei seien zur damaligen Zeit die Bewohner anderer Teile des heutigen Niedersachsens noch keine Bauern, sondern Jäger und Sammler gewesen. Nach Abschluss der Grabungsarbeiten sollen auf dem Gelände Neubauten entstehen. (dpa)