Mittelschwaebische Nachrichten
Geständnis nach 27 Jahren
Mann hatte elfjährigen Bub ermordet
Washington Nach 27 Jahren hat das Geständnis eines Verdächtigen endlich Klarheit in einem spektakulären Mordfall in den USA gebracht. Vor Gericht in Minnesota gab der 53-jährige Danny H. zu, den elfjährigen Jacob Wetterling im Oktober 1989 entführt, sexuell missbraucht und dann erschossen zu haben.
Wetterlings Leiche war erst kürzlich gefunden worden. Sein Verschwinden hatte die USA aufgewühlt und zu einer Verschärfung der Gesetze gegen Sexualverbrecher geführt.
Jahrzehntelang hatten sich die Ermittler vergeblich um Aufklärung bemüht. Auf die Spur des Täters waren sie erst im vergangenen Jahr gekommen, als die Polizei den nun geständigen H. wegen Besitzes von Kinderpornografie festnahm. Seine DNA stimmte mit DNA-Spuren überein, die die Ermittler bei einem Fall gefunden hatten, der mit Wetterlings Verschwinden in Zusammenhang stand.
Vor Gericht berichtet H., wie er den Jungen in seine Gewalt brachte, mit Handschellen fesselte und in sein Auto zerrte. In einer Kiesgrube habe er ihn sexuell missbraucht. Der Junge habe geweint und nach Hause gewollt. H. sagte, ihn habe dann Panik ergriffen. „Ich habe die Pistole aus meiner Tasche gezogen. Ich habe zwei Runden geladen. Ich habe den Revolver an seinen Kopf gehalten und habe weggeschaut.“Dann habe er geschossen.
Jacobs Eltern Patty und Jerry Wetterling waren im Gerichtssaal anwesend, als H. das Geständnis ablegte. „Es war unsagbar schmerzhaft, von seinen letzten Tagen, Stunden und Minuten zu hören“, sagte Patty Wetterling der Zeitung Minneapolis Star Tribune. (afp)