Mittelschwaebische Nachrichten

In Erklärungs­not

Drei Topteams leisten sich Fehlstarts in der WM-Qualifikat­ion

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München Richtig zufrieden kehrten die Fußball-Stars der Niederland­e, Frankreich­s und Portugals am Mittwoch nicht von den Länderspie­ltrips zurück zu ihren Vereinen. Zum Auftakt der WM-Qualifikat­ion verpassten alle drei Top-Nationen die erhofften Siege, Europameis­ter Portugal legte ohne Superstar Cristiano Ronaldo beim 0:2 in der Schweiz gar einen kompletten Fehlstart hin. Dass es EM-Finalist Frankreich beim 0:0 in Weißrussla­nd unwesentli­ch besser erging, erfreute Coach Didier Deschamps nicht – er wertete das Unentschie­den als „Rückschlag“. Das 1:1 zwischen Schweden und den Niederland­en war derweil für beide Teams nur ein mäßiger Neuanfang.

Denn in Solna sollten neue Zeitrechnu­ngen beginnen. Für Gastgeber Schweden war es das erste Match nach der Ära von Superstar Zlatan Ibrahimovi­c, der nach einer schwachen EM seine Auswahl-Karriere beendet hatte. Die „Elftal“ist auf Wiedergutm­achungs-Tour nach einem schlimmen Sommer, in dem sie bei der Europameis­terschaft nach der verpassten Qualifikat­ion nur Zuschauer war. Aber die Laune wurde nicht besser: „Oranje wütend“, titelte der Telegraaf.

Vor allem ein aberkannte­r Treffer des ehemaligen Wolfsburge­rs Bas Dost in der Schlusspha­se erzürnte die Niederländ­er, die in Schweden dominierte­n, im Abschluss aber schwächelt­en. „Wir waren drei Klassen besser als Schweden“, haderte Stürmer Vincent Janssen. Heraus sprang aber nur ein Punkt, den Wesley Sneijders Treffer (67.) sicherte. Marcus Berg hatte die Gastgeber in Führung gebracht (43.).

Leer ging indes die französisc­he Star-Offensive um Antoine Griezmann und Olivier Giroud im weißrussis­chen Borissow aus. „So ist der Fußball“, kommentier­te Coach Deschamps lapidar. „Um zu gewinnen muss man Tore schießen.“

So geht es in der Gruppe B auch den Portugiese­n, die sich in Qualis für Weltmeiste­rschaften immer wieder schwertate­n. In der Schweiz kassierte die Truppe ohne Ronaldo und Bayern-Talent Renato Sanches ein 0:2 durch die Tore von Schalkes Neuzugang Breel Embolo (23.) und Leverkusen­s Admir Mehmedi (30.).

„Spielt wieder hässlich!“forderte portugiesi­sche Zeitung A Bola in Erinnerung an die gewinnbrin­gende Kampf-Taktik bei der EM. Trainer Fernando Santos, der die erste Pflichtspi­el-Pleite kassierte, blieb optimistis­ch: «Ich bin sicher, dass wenn wir erst mal anfangen zu gewinnen, weitere Siege folgen werden. Ich bin überzeugt, dass wir in Russland bei der Weltmeiste­rschaft dabei sind.“(dpa)

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