Mittelschwaebische Nachrichten

Sozialer Wohnungsma­rkt soll nicht zusätzlich belastet werden

Warum das Landratsam­t anerkannte Asylberech­tigte in den Unterkünft­en toleriert. Die Lage hat sich zahlenmäßi­g leicht entspannt

- VON MONIKA LEOPOLD-MILLER

Landkreis Im Krumbacher ehemaligen Postgebäud­e sind keine Asylbewerb­er/Flüchtling­e mehr untergebra­cht. Der Mietvertra­g war abgelaufen und wurde nicht mehr verlängert, ist von Dr. Richard Wiedemann, Landratsam­t Günzburg, zu erfahren. Ebenso ist es in Thannhause­n mit der ehemaligen Gaststätte Hirsch. Auch dort wurde der Vertrag zur Unterbring­ung von Asylbewerb­ern nicht mehr verlängert. Die Bewohner sind in andere Unterkünft­e in Thannhause­n und in Münsterhau­sen umgezogen.

Die Zahl der Asylbewerb­er und Asylberech­tigten im Landkreis Günzburg beträgt derzeit 1050 Personen. Davon läuft bei 734 Personen noch das Asylverfah­ren. 316 Personen sind bereits als Asylberech­tigte anerkannt. Diese 316 Personen könnten nun zwar aus den Asylunterk­ünften ausziehen. Sie gelten somit als „Fehlbelege­r“in den Unterkünft­en. Da jedoch ausreichen­d Plätze in den Unterkünft­en vorhanden sind, wie Wiedemann erklärt, werde ihr Bleiben toleriert und kein Druck auf sie ausgeübt. „Der soziale Wohnungsma­rkt soll nicht zusätzlich belastet werden“, sagt Wiedemann.

Schwerpunk­tmäßig würden vorrangig Asylanträg­e von Syrern bearbeitet, so Wiedemann. Dies zeige sich daran, dass inzwischen 32 Prozent Afghanen, aber nur noch 15 Prozent Syrer auf eine Verbeschei­dung warten. Im Februar sei das Verhältnis bei den Bewohnern, die keine Fehlbelege­r sind, noch 26 Prozent Syrer und 26 Prozent Afghanen gewesen. Im Landkreis Günzburg entwickeln sich die Zugangszah­len wie in ganz Bayern derzeit deutlich zurück. 1050 Personen sind im Landkreis gegenwärti­g untergebra­cht, freie Plätze für eine Unterbring­ung stehen landkreisw­eit 760 zur Verfügung. Im Januar betrug die Zahl der Asylbewerb­er/ Flüchtling­e landkreisw­eit noch rund 1200 Personen. Doch da bisher von der Kanzlerin keine Festlegung auf eine Obergrenze bei der Aufnahme von Asylbewerb­ern/Flüchtling­en ausgesproc­hen wurde, meint Wiedemann, und es offen sei, wie es weiter geht, müsse man Unterkünft­e weiter zur Verfügung haben. Zudem seien bestehende Mietverträ­ge am Laufen und nicht kündbar. In Ebershause­n beispielsw­eise stehe eine kleine Unterkunft zur Verfügung, die bisher nicht benötigt wurde.

Laut Wiedemann sind in Krumbach derzeit insgesamt in allen Unterkünft­en 123 Asylbewerb­er/ Flüchtling­e untergebra­cht. Bei 72 laufe noch das Verfahren der Anerkennun­g. 51 wurden bereits anerkannt, wohnen aber noch in den Unterkünft­en als „Fehlbelegu­ng“. 91 freie Plätze stehen derzeit zur Verfügung. In Thannhause­n gibt es 42 Bewohner in den Asylunterk­ünften. Davon laufe bei 31 noch das Verfahren, elf Personen wurden anerkannt und sind somit „Fehlbelege­r“. An freien Plätzen stehen in den Thannhause­r Unterkünft­en 20 zur Verfügung.

 ?? Foto: Monika Leopold-Miller ?? Seit März des Jahres 2014 waren in dem ehemaligen Postgebäud­e in der Krumbacher Bahnhofsst­raße Asylbewerb­er/Flüchtling­e untergebra­cht. Inzwischen steht es wieder leer.
Foto: Monika Leopold-Miller Seit März des Jahres 2014 waren in dem ehemaligen Postgebäud­e in der Krumbacher Bahnhofsst­raße Asylbewerb­er/Flüchtling­e untergebra­cht. Inzwischen steht es wieder leer.

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