Mittelschwaebische Nachrichten

Die Frau vom Kuss-Bild ist gestorben

Das Foto zum Ende des Zweiten Weltkriegs ging um die Welt. Doch ein Rätsel bleibt bis heute

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Washington Das Foto ist eine Ikone: Ein Marine-Soldat packt auf dem Times Square eine Kriegskran­kenschwest­er und drückt ihr einen Kuss auf die Lippen. Seinen Arm hält er vor ihr Gesicht. Um das Paar herum stehen lachende andere Matrosen. Der Zweite Weltkrieg ist vorbei.

Dieser Kuss zählt zu den berühmtest­en, die jemals auf Zelluloid gebannt wurden. Entstanden ist die Aufnahme am 14. August 1945 in New York, dem Tag der bedingungs­losen Kapitulati­on Japans. Bei den Feiern auf dem Times Square nimmt der Fotograf Alfred Eisenstaed­t das Bild auf. Es wird ganzseitig im Life-Magazin gedruckt und geht um die Welt.

In dem Trubel schafft Eisenstaed­t es nicht, sich die Namen der Küssenden zu notieren. Deshalb bleibt bis heute unklar, wer sie eigentlich sind. Eine der Frauen, die behauptete, Teil des Paares gewesen zu sein, ist nun, 71 Jahre nachdem das Foto entstand, gestorben. Im Alter von 92 Jahren erlag Greta Zimmer Friedman den Folgen einer Lungenentz­ündung, schreibt die New York Times.

Bei dem Seemann auf dem Bild handelt es sich wohl um George Mendonsa. Er und Friedman kannten sich nicht. Als das Foto gemacht wurde, war Friedman 21 Jahre alt und arbeitete als Zahnarzthe­lferin. Der Matrose habe sie aus Übermut und Freude über das Kriegsende gepackt und geküsst, so die Überliefer­ung. In einem Interview im Jahr 2005 sagte sie, es sei nicht „romantisch“gewesen. „Es war nur ein Ereignis im Sinne von ,Gott sei Dank, der Krieg ist vorbei‘.“

Eine andere, die jahrelang behauptete, sie sei auf dem Bild zu sehen, war Edith Cullen Shain. Sie starb im Jahr 2010. Der Fotograf selbst hielt ebenfalls Cullen Shain für die Geküsste. (afp, hhc)

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Foto: dpa Das Bild des Fotografen Alfred Eisenstaed­t ist berühmt. Auch heute hängt es noch häufig in Ausstellun­gen – wie hier in den Deichtorha­llen in Hamburg.

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